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3. Mannschaft gewinnt gegen Ennepe-Ruhr Süd 3

Br. Rangnr. SG Ennepe-Ruhr-Süd 3 DWZ Rangnr. SC Gerthe – Werne 3 DWZ 1:3
1   Dicke, Roland 1443   Schulz, Robin 1283 0:1
2   Kalkuhl, Gereon 1247   Osthus, Reinhard 1363 0:1
3   Cross, Zino 1244   Wisnewski, Joachim 1:0
4   Schmerse, Jesko 1237   Schulz, Wolfgang 998 -:+

Bericht von Robin Schulz

Nach einer sehr weiten Anreise konnte Wolfgang sich über einen kampflosen Punkt freuen. In meiner Partie konnte ich in der Symmetrievariante der englischen Eröffnung sehr schnell Vorteil erzielen, ohne diesen allerdings in ein materielles Plus umwandeln zu können. Nach dem Abtausch der Dame und eines Turmes, wodurch ein Turm auf die 7. Reihe kam, gelang es mir mit einem Doppelangriff eine Leichtfigur zu gewinnen, wonach mein Gegner aufgab. Reinhard verlor nach ausgeglichener Eröffnung mit frühem Damentausch  durch eine taktische Ungenauigkeit einen Bauern. Als sein Gegner übersah, dass sein Turm eingesperrt war, musste er die Qualität geben. Das materielle Übergewicht war dann im Endspiel vorteilhaft, sodass Reinhard einen unaufhaltsamen Freibauern generieren und das Gegenspiel am Königsflügel neutralisieren konnte. Dieser Vorteil reichte um die Partie zu gewinnen. Joachim kam leider schlecht aus der Eröffnung. Ihm fehlte die Initiative. Eine Fesselung des schwarzen Springers durch seine Dame brachte nicht den erhofften Vorteil. Danach konnte er nur noch defensiv agieren und seine Dame in Sicherheit bringen. Nach dem Abtausch vieler Figuren verlor er im Damenendspiel einen Bauern und musste die Partie leider wenig später aufgrund großer Zeitnot aufgeben. Eine Niederlage, welche den Mannschaftssieg nicht mehr gefährdete.

Ein 3:1 im Verfolgerduell, das Hoffnungen auf den Rest der Saison macht. Am 20. November kommt die 4. Mannschaft vom SV Welper.

4er-Pokal: Erste Mannschaft übersteht Vorrunde

Br. Rangnr. SV Günnigfeld 1 DWZ Rangnr. SC Gerthe – Werne 1 DWZ 1:3
1 1 Freisen, Thomas 1934 1 Quast, Marcel 2218 0:1
2 2 Jännekes, Oliver 1923 2 Brüggestraß, Volker 2021 0:1
3 3 Markus, Peter 1843 3 Gottmann, Bernd 1952 0:1
4 5 Bender, Markus 1849 7 Meise, Ulrich 1757 1:0

Bericht von Marcel Quast

Nachdem unsere zweite 4er-Pokal-Mannschaft direkt ins Achtelfinale gelost wurde, musste unsere erste noch die Vorrunde spielen. In Günnigfeld trafen wir vorgestern auf deren erste Mannschaft und waren favorisiert, die nächste Runde zu erreichen. Das Weiterkommen war zwischendurch jedoch durchaus in Gefahr. Uli ließ einen Angriff gegen seinen König zu, bei dem sein Gegner eine Qualität anbot. Uli nahm diese, aber übersah in der Folge einen Abzug, nachdem die Partie im höheren Sinne wohl schon entschieden war. Der Günnigfelder besaß zwei starke Läufer und konnte zwingend die Qualität zurückgewinnen, spielte aber erstmal weiter auf Angriff. Um sich zu entlasten, musste Uli dann besagte Qualität ungünstig und unter Bauernverlust zurückgeben, doch zu halten war die Stellung dann auch nicht mehr und Uli musste sich in einem weiteren Angriff geschlagen geben. Ich fühlte mich in der Eröffnung nicht so recht wohl und mein Gegner hatte keine Probleme auszugleichen bzw. etwas besser zu stehen. Dann hatte ich wieder Hoffnung auf gutes Spiel, die jedoch aufgrund schlechter Entscheidungen wieder verflog. In dieser Phase wollte der Günnigfelder jedoch nicht mehr aus der für mich einigermaßen unangenehmen Stellung herausholen und tauschte die Damen und bot mir Remis an. Obwohl Bernd mit einem Mehrbauer zwar besser stand und Volker in einer sehr taktischen Stellung mit geringer Bedenkzeit wohl auch nicht schlechter stand, war mir die Punkteteilung nicht geheuer. Kurz darauf öffnete mein Gegner die Stellung, wonach ich gutes Spiel und Vorteil erhielt und später durch eine Unachtsamkeit eine Figur gewann. Bernd besaß wie gesagt einen Mehrbauern, den sein Gegner wohl im Angriffssinne opferte. Allerdings konnte Bernd alle Drohungen abwehren und mit einem gesunden Mehrbauern ins Endspiel gehen. Als sein Gegner dann durch einen Fehler eine Figur einstellte, war die Partie zu Bernds Gunsten entschieden und er ließ in der Folge auch nichts mehr anbrennen. Damit standen wir bereits als Achtelfinalist fest, da die Berliner Wertung bei einem 2:2 für uns gesprochen hätte. Volker hatte zu dem Zeitpunkt aber bereits die Zeitnotphase überstanden und eine gegnerische Schwäche so belagert, dass er eine Qualität gewann. Bei der Gewinnführung musste Volker jetzt hauptsächlich nur noch einen potentiell gefährlichen Freibauern beachten. Das Ende habe ich nicht mitbekommen, doch Volker gewann seine Partie und wir damit den Mannschaftskampf in der 4er-Pokal-Vorrunde gegen Günnigfeld mit 3:1.

Das Achtelfinale wird am 27. November gespielt, unsere Erste tritt bei der SG Bochum 1 an und unsere Zweite muss zum SV Welper 3 reisen.

Zweite verliert in Unterbesetzung in Höntrop

Br. Rangnr. SG Höntrop 1 DWZ Rangnr. SC Gerthe – Werne 2 DWZ 6,5:1,5
1 1 Oberbarnscheidt, Ludger 1957   Steinke, Matthias 1785 +:-
2 2 Jedner, Volker 1778 1001 Berghaus, Matthias 1764 1:0
3 3 Barth, Hans-Joachim 1705   Säglitz, Patrick 1702 +:-
4 4 Hoffmann, Gary 1545   Wüllner, Robin 1525 0:1
5 6 Weiher, Michael 1492   Ulrich, Robin 1555 ½:½
6 8 Böcher, Joachim 1459   Straetling, Daniel 1500 1:0
7 9 Jablonowski, Ingo 1383   Biermann, Jannik 1488 +:-
8 10 Keller, Frank 1299   Schüler, Bernd 1373 +:-

Bericht von Robin Wüllner

Mit nur vier Mann traten wir am Sonntag gegen die SG Höntrop 1 an, da ich erst kurzfristig von zwei gesundheitlich bedingten Ausfällen erfahren hatte (gute Besserung an der Stelle). Mit kaum Hoffnung auf ein Mannschaftsremis war unser Spieltag auch schon nach gut 90 Minuten beendet.

Zuerst erzielte Daniel ein Remis in einer Pseudo-Katalanischen Eröffnung. Nachdem im Mittelspiel beide Spieler freiwillig ihre Figuren tauschten, hatte Daniel im Turmendspiel die aktivere Figur, einigte sich aber auf ein Remis, weil der Vorteil nur schwer zu sehen war und das Endspiel auch sehr kompliziert geworden wäre. Danach verlor Matthias seine Partie, die sehr scharf gespielt wurde. Nach unsymmetrischen Rochaden konnte er einem starken Angriff auf seinen König nichts mehr entgegenbringen und gab die Partie auf. Robin Ulrich eröffnete mit einem Damengambit, das sein Gegner ablehnte. In einer recht ausgeglichenen Stellung mit noch vielen Figuren auf dem Feld einigte man sich auf ein Remis. Ich musste mit den schwarzen Steinen antreten, gegen eine Italienische Eröffnung. Auch mein Gegner war sehr tauschfreudig, übersah aber im Mittelspiel, dass mein Springer auf h5 noch seinen Bauer angreifen kann. Mit zwei Bauern weniger und exponiertem König konnte mein Gegner nur alle restlichen Türme mit mir tauschen, und ich entschied mich dazu, auch noch seine Dame zu neutralisieren. Das Endspiel mit 6 gegen 8 Bauern wollte mein Gegner dann auch nicht mehr ausspielen und gab auf.

Am 13. November geht es dann in einem Heimspiel gegen SG Witten 1 weiter.

Erste Mannschaft gewinnt hoch bei Rochade Eving

Br. Rangnr. SV Rochade Eving 1 DWZ Rangnr. SC Gerthe – Werne 1 DWZ 2:6
1 1 Sprungala, Erik 1914 1 Quast, Marcel 2218 0:1
2 2 Michalek, Franz 1896 2 Brüggestraß, Volker 2021 0:1
3 4 Krause, Dieter 1864 3 Gottmann, Bernd 1952 0:1
4 5 Pahne, Dirk 1907 4 Löffelbein, Klaus 1884 1:0
5 6 Krams, Amatus 1679 5 Kalle, Yannis 1787 ½:½
6 7 Nathe, Nico 1651 6 Boost, Jürgen 1813 ½:½
7 8 Jähnicke, Karl-Heinz 1622 7 Meise, Ulrich 1757 0:1
8 21 Hoidis, Paul 1359 8 Al Zoubi, Ahmad 1600 0:1

Bericht von Marcel Quast

Zu Gast bei Rochade Eving in Dortmund konnten wir heute nach einem sehr ereignisvollen und wechselhaften Verlauf einen hohen Sieg einfahren. Den Anfang machte Volker, der zunächst ein wenig unter Druck zu stehen schien. Das Läuferpaar seines Gegners nahm Volker einige Felder und eine Qualität drohte verloren zu gehen. Doch sein Gegner spielte zu schnell und arglos, sodass Volker kontern und beim Abtausch des Damenflügels einen Bauern gewinnen konnte. Nach einem schönen Zwischenzug mit Angriff auf die Dame und anschließendem Bauerngewinn mit Schach gewann Volker einen zweiten Bauern. Erst danach zog er seinen angegriffenen Turm weg. Als er schließlich auch noch durch eine kleine Taktik die Damen und Türme tauschen durfte, war das gleichfarbige Läuferendspiel mit zwei Mehrbauern leicht zu verwerten. Ahmad gelang es, seinem Gegner eine Bauernschwäche zu verpassen und diese später dank einer Fesselung zum Mattsetzen auszunutzen. Yannis verpasste das 3:0. Während sein Gegner versuchte am Königflügel anzugreifen, spielte Yannis am Damenflügel und konnte sich einen schönen Freibauern erspielen. Sein Gegner ließ sogar eine Figur stehen, um weiter gegen den König zu spielen. Yannis nahm diese Figur korrekterweise auch, spielte danach aber nicht gut weiter und ließ nach einem Überseher leider Dauerschach zu. Ich baute unsere Führung weiter aus. Mein Gegner, gegen den ich beim "Unser Fritz"-Open in Herne mit vertauschten Farben noch glücklich remisierte, spielte im Mittelspiel ein paar ungenaue Züge und geriet in Nachteil. Mit immer weiter schwindender Bedenkzeit machte er schließlich einen Fehler, welcher der Partie, in der ich vorher wohl schon deutlichen, aber nicht entscheidenden Vorteil besaß, den Gnadenstoß gab. Jürgen, der in einem Endspiel mit Mehrbauer remisierte, weil er keine echten Chancen auf einen Sieg sah, verpasste vorher leider zweimal einzügig eine Figur zu gewinnen, indem er sie angegriffen und diese kein Rückzugsfeld mehr gehabt hätte. Leider ließ er diese Möglichkeit verstreichen und so kam es zur bereits erwähnten Punkteteilung.

Immerhin hatten wir nun schon einen Mannschaftspunkt sicher und brauchten aus drei verbliebenen Partien nur noch einen halben Zähler für den Mannschaftssieg. Allerdings standen wir an allen drei Brettern schlechter, was das zweite Brett der Dortmunder veranlasste im Nebenraum zu verkünden: "Es steht 4:4!" Natürlich mussten diese Partien aber auch erst einmal aus Sicht der Gastgeber gewonnen werden. Glücklicherweise sollte er am Ende nicht recht behalten, doch zunächst passierte eine lange Zeit nichts mehr. Bernd hatte einen Bauern weniger, als Gegenwert dafür nur einen Freibauern, der aber gut zu kontrollieren war, Klaus einen Bauern weniger im Turmendspiel ohne gute Chancen auf Gegenspiel und Uli besaß gar zwei Bauern weniger, dafür blockierte einer der gegnerischen Mehrbauern die Angriffe des Dortmunders und drohte bei Gelegenheit verspeist zu werden. Dann wendete sich auf einmal das Blatt in Bernds Partie. Durch eine zweizügige Springergabel, bestehend aus Angriff auf den einen Turm mit der Drohung Schach und Gabel gegen den anderen Turm, stellte sein Gegner die Partie ein. Dabei hätte er an dieser Stelle wahrscheinlich noch durch eine Gegengabel weiterhin Vorteil behalten können. In der Folge ärgerte Bernd den Dortmunder mit Angriffen auf seine schwachen Bauern und den Springer, bis er genug gesehen hatte und aufgab. Damit war unser Mannschaftssieg unter Dach und Fach. Das Turmendspiel von Klaus war schwierig zu halten. Als der gegnerische Turm dann auch noch in seine Stellung eindrang und zwei weitere Bauern schlug, war die Partie eigentlich schon entschieden, doch Klaus machte noch ein paar Züge, um dann beim Wechsel auf ein zweites Notationsblatt aufzugeben.

Ulis Partie war die wildeste des Tages. Zunächst schenkte sein Gegner ihm in der Eröffnung entweder ein Tempo oder ich kenne die Feinheiten dieser Variante nicht. Es entwickelte sich eine offene Partie, in der ich dachte, dass Uli in Nachteil geraten würde, doch noch konnte er die Waage halten – bis zum kapitalen Bock. Einzügig und vollkommen ohne Zeit- oder Stellungsdruck schlug Uli mit seinem Läufer einen gedeckten Bauern und stellte somit eine Leichtfigur ein. Die Partie war natürlich nun gewonnen für seinen Gegner, aber Uli versuchte seine 3:1-Bauernmehrheit am Damenflügel zu mobilisieren. Der Dortmunder hingegen spielte auf Mattangriff und sollte wohl eigentlich erfolgreich sein, doch auf einmal, nachdem sich Uli zunächst einen Freibauern bilden konnte, gelang es unserem Topscorer, seine Dame gegen den gegnerischen Springer zu geben und sich eine neue zu holen. Danach besaß er nur noch zwei Bauern weniger und versuchte mit lästigen Damen- und Turmschachs die Fortschrittsbemühungen seines Gegners zu erschweren. Dass er dabei mehrmals einen Damentausch und ein mögliches Turmendspiel mit zwei gegen einen Bauern, welches wohl leicht remis zu halten gewesen wäre, ablehnte, sollte am Ende noch belohnt werden. Uli ließ dann einen scheinbar erzwungenen, für ihn schlechten, Damentausch zu, um einen wunderbaren Turmzug aufs Brett zu zaubern. Mit seinem Turm fesselte er die Dame, die somit weder Ulis Dame schlagen konnte, noch den Turm schlagen durfte, denn dann hätte Uli den Dortmunder zweizügig mattsetzen können. So gewann er schließlich die Dame für einen Turm, doch diese Stellung noch zum Sieg zu verwerten war alles andere als trivial. In der Folge gelang es Uli aber Fortschritte zu machen, sich einen eigenen Freibauern zu schaffen und den gegnerischen gefährlichen Freibauern, der bereits auf die zweite Reihe vorgerückt war, unter Kontrolle zu halten. Nach einem Fehler, der sowohl den Bauern kostete, als auch Uli einfach ermöglichte, die Dame für den Turm zu geben und anschließend seinen eigenen Bauern laufen zu lassen, gab sein Gegner auf. Was ein Schach-Krimi! Nun steht Uli bei 3/3, wenn auch heute mit sehr viel Dusel.

Für uns geht es am 6. November im Heimspiel gegen Germania Kupferdreh weiter. Da wird sich zeigen, ob wir nach unseren drei ersten Mannschaftskämpfen mit einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage eher nach oben schielen dürfen oder doch nach unten schauen müssen.

Finalpaarung des Vereinspokals steht fest

Bericht von Marcel Quast

Nachdem Bernd Gottmann vor knapp zwei Monaten bereits gegen Robin Wüllner der Einzug ins Finale gelang, konnte ich am Freitag gegen Volker Brüggestraß nachziehen. Die Turnierpartie endete relativ ereignisarm nach wenigen Zügen remis, weil sich viele Figuren abtauschten und zudem ungleichfarbige Läufer auf dem Brett verblieben. Dafür sollte der Stichkampf im Blitzen die Zuschauer entschädigen. In der ersten Partie ließ ich im Angriffssinne einen bedrohten Turm stehen, um dann zu merken, mein Plan geht ja gar nicht auf. Volker sah dies natürlich auch und gewann schließlich den Turm und zwei oder drei Züge später die Partie. Ich war nun bereits im Zugzwang und musste unbedingt gewinnen, um eine dritte Stichkampfpartie zu erreichen. Es schien auf ein Remis hinauszulaufen, doch ich musste natürlich alles versuchen, den vollen Punkt zu ergattern. Dies gelang mir, nachdem Volker durch eine Unachtsamkeit eine Qualität einstellte. Von nun an würde die erste weitere gewonnene Partie den Finaleinzug bedeuten. Die beiden folgenden Partien endeten beide mit einem Damendauerschach, die erste nach einem interessanten und spannenden Verlauf, die zweite in einer Remisvariante. Die fünfte Blitzpartie brachte schließlich die Entscheidung. In einer bereits leicht besseren Stellung, in der ich trotz möglichem Bauerngewinn für den Partiegewinn noch reichlich hätte ackern müssen, stellte Volker seine Dame einzügig ein. Somit darf ich gegen Bernd das Finale des Vereinspokals 2022 bestreiten, in dem ich die weißen Steine führen werde, da Bernd bereits in seinen beiden vorherigen Partien den Anzugsvorteil besessen hatte. Ein Termin für das Finale steht noch nicht fest, da der ursprünglich geplante Freitag aufgrund der Verlegung des zweiten Halbfinals nicht gehalten werden konnte.

Zur Übersicht aller Paarungen des Vereinspokals

Abstecher ins rheinische „Ausland“ – zu Besuch beim KKS

Bericht von Matthias Gawlick

Wer in den Herbstferien Zeit hat, sich ans Brett zu setzen, wird als Bochumer vor allem das Münsterland-Open (oder das Challenger-Turnier als Ableger) in Erwägung ziehen. Da ich aber keine ganze Woche opfern konnte, blieb das Wochenend-Turnier des Klubs Kölner Schachfreunde übrig. Davon möchte ich kurz berichten.

1967 gegründet, erhielt der Verein in den letzten Jahren wachsenden Zuspruch und zählt mit mittlerweile gut 150 Mitgliedern zu den größten Clubs in NRW. Neben verschiedenen Teams von NRW-Liga bis zur Kreisebene engagieren sich Ehrenamtliche in der Organisation auch von kleineren Turnieren. Unter der Federführung der "guten Seele" Jasper Langner, der auch mitspielte, durften sich bei der diesjährigen Auflage 38 Interessierte bei fünf Runden Schweizer System austoben. "Lokalkolorit" gab es reichlich, ja fast könnte man sagen, es handelte sich um eine Klubmeisterschaft, denn Auswärtige (gar aus dem Ruhrgebiet) konnte man an zwei Händen abzählen. Die unten stehende "Warnung" verrät auch, warum…

Aber zunächst das Positive: Was der Spielstätte in der Nähe des Kölner Innenstadtrings an Breite fehlt (sechs Meter?), macht sie durch Länge wett. Fast jedenfalls. Daher wurde in zwei hintereinander liegenden Räumen gespielt, damit alle dabei sein konnten, und einen richtigen Analyse-Raum gab es nicht. Auch einen Aufenthaltsraum musste man entbehren, aber durch das gute Wetter fiel das nicht ins Gewicht. Man stellte sich zum Rauchen oder Reden einfach auf die stille Seitenstraße, in der das Spiellkokal liegt. Außerdem gab es die üblichen Kleinigkeiten zum Verzehr, so dass eigentlich alles passte und eine durchweg freundliche, mitunter familiäre Stimmung herrschte – der Schiedsrichter (eine "graue Eminenz" aus der ersten Mannschaft) wurde nicht bemüht. Sieger wurde ein ungarischer FM, der in Berlin spielt, und tatsächlich 225 Euro einstrich (Näheres unter klub-koelner-schachfreunde.de).

Eine kleine "Reisewarnung" zum Schluss: Auswärtige finden zwar ein liebevoll verpacktes Mini-Turnier vor, die Fragen der Anreise (Auto? Zug?) oder der Unterbringung (Hotel? Pension? Airbnb? Freunde?) sind aber bei einer der beliebtesten Großstädte schwieriger zu lösen als an anderen Orten. Auch das Preisniveau in der Kölner Innenstadt liegt merklich höher. – Apropos Niveau: da mochte ich nicht mitmachen und beendete mit einer dürftigen Performance (2 aus 5) das Wochenende im rheinischen Ausland. Dennoch würde ich sagen: Köln ist eine Reise wert!

Monatsblitzturnier Oktober

Rangliste: Stand nach der 5. Runde im 2. Durchgang 
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 Punkte DiVerg
1 Quast,Marcel 2218 ** ½1 11 11 11 11 9.5
2 Brüggestraß,Volker 2021 ½0 ** 11 ½1 11 11 8.0
3 Gottmann,Bernd 1952 00 00 ** 11 11 11 6.0
4 Meise,Ulrich 1757 00 ½0 00 ** 11 11 4.5
5 Wüllner,Robin 1525 00 00 00 00 ** 11 2.0
6 Dukhan,Obada   00 00 00 00 00 ** 0.0

Bericht von Marcel Quast

Letzten Freitag hatten wir mit Obada ein neues Gesicht bei uns im Verein zu Gast, der zuvor die meiste Zeit nur online Schach gespielt hatte und sich nun auch am Schach vor Ort versuchen und seine Spielstärke steigern möchte. Gleich in der ersten Runde hätte er für einen Paukenschlag sorgen können, da er gegen Volker ein gewonnenes Endspiel mit Mehrfigur auf dem Brett hatte, dieses aber aufgrund eines gegnerischen aktiven Königs und eines weit vorgerückten Freibauern noch verlor. Während der Freibauer König und Läufer beschäftigte, gelang es Volker mit seinem König die drei letzten Bauern von Obada zu beseitigen und seine eigenen waren danach einfach zu stark gegen den vereinsamten Läufer. An der Spitze blieb es bis zur letzten Runde eng. Während wir beide gegen Bernd und Robin jeweils voll punkten konnten, musste Volker gegen Uli ein Remis hinnehmen. Das direkte Duell in der Hinrunde endete auch unentschieden, sodass die letzte Runde über den Tagessieg entschied. Hier konnte ich mich durchsetzen und in der Jahreswertung den Rückstand auf Volker verkürzen. Nichtsdestotrotz hat er noch immer alle Trümpfe in der Hand, um den Blitztitel in diesem Jahr zu erringen.

Erste Mannschaft verpasst ersten Saisonsieg

Br. Rangnr. SC Gerthe – Werne 1 DWZ Rangnr. SV Bochum-Linden 1 DWZ 4:4
1 1 Quast, Marcel 2218 1 Hahn, Matthias 2084 ½:½
2 2 Brüggestraß, Volker 2021 2 Böhm, Ingo 2059 1:0
3 3 Gottmann, Bernd 1952 4 Kandyba, Andriy 1951 0:1
4 4 Löffelbein, Klaus 1884 6 Schmidt, Ralph 1850 0:1
5 5 Kalle, Yannis 1787 7 Hochstein, Udo 1863 0:1
6 6 Boost, Jürgen 1813 10 Schütz, Paul 1569 1:0
7 7 Meise, Ulrich 1757 16 Masuhr, Fritz 1613 1:0
8 8 Al Zoubi, Ahmad 1600 2001 Skara, Milenko 1700 ½:½

Bericht von Marcel Quast

Tabellenführer zu Gast beim Schlusslicht! Das klingt nach einer klaren Sache, doch zum einen war zuvor erst eine Runde gespielt, womit die Aussagekraft nicht sonderlich hoch ist und zum anderen waren jeweils vier Teams oben und unten in der Tabelle punktgleich, denn bis auf ein 4:4-Unentschieden endeten alle Mannschaftskämpfe in der ersten Runde 4,5:3,5. Dies zeigt, wie eng es in dieser Verbandsklasse Gr. 3 zugehen kann und dieser Eindruck bestätigte sich auch am gestrigen Sonntag, wenn auch erst gegen Ende hin, denn zwischenzeitlich lagen wir 3:0 in Führung!

Den Anfang machte Uli, der seinem Gegner im Mittelspiel einen Bauern abluchste und im Schwerfigurenendspiel seinen Freibauern laufen ließ, der nicht aufzuhalten war. Volker erhöhte auf 2:0. Er erarbeitete sich ein starkes Zentrum mit den Bauern d5 unf e5 und gewann bei besserem Figurenspiel erst einen Bauern und später einen zweiten. Sein Gegner hatte genug gesehen und gab sich geschlagen. Den letzten Sieg auf unserer Seite holte Jürgen, der nach Angriff auf seine Qualität durch einen Zwischenzug mit der Drohung Zwischenschach und eigenem Qualitätsgewinn am Ende dieser forcierten Zugfolge einen Mehrbauern besaß. In der Folge konnte Jürgen dann noch eine Qualität gewinnen und schlussendlich ein Endspiel mit ganzer Mehrfigur erreichen, das leicht gewonnen war. Zu diesem Zeitpunkt sah es so aus, als würden wir als Sieger "von den Brettern gehen", doch das Blatt wendete sich leider. Klaus spielte mit gleicher Farbe gegen seinen Gegner vom letzten Dienstag aus der Bochumer Stadtmeisterschaft und dieser wich bereits im ersten Zug ab, wonach die Partie nicht so scharf und wild verlief wie fünf Tage zuvor, in deren Verlauf Klaus eine vorteilhafte Stellung erhalten hatte. Aber auch gestern konnte Klaus seinen Anzugsvorteil nutzen und sich eine Gewinnstellung erspielen, griff beim Verwerten allerdings fehl und stellte durch einen Gegenangriff einen Turm und damit die Partie ein.

Dafür hatte ich Glück, meine Partie nicht als Verlierer zu beenden. Im Übergang von der Eröffnung zum Mittelspiel versuchte ich aktiv die Stellung zu öffnen um mich zu entlasten, was in der Folge aber nur zu Problemen führte. Mein Gegner überspielte mich und ich musste meinen guten Verteidigungsläufer für einen Springer geben. Daraufhin war auch ein Bauer nicht mehr zu halten, immerhin hätte ich dafür seine Bauernstruktur zerstört und sein Läuferpaar wäre nicht so schnell zur Geltung gekommen. Aus diesem Grund und bei wenig Restbedenkzeit auf meiner Seite entschied sich der Lindener stattdessen dazu, weiter druckvoll gegen meinen schwachen Bauern und auch meinen sehr schwachen König zu spielen. Wenige Züge später verpasste er es dann mit taktischen Mitteln die Partie für sich zu entscheiden und nachdem auch seine Bedenkzeit immer geringer wurde, verflachte die Partie und das Remis war dann folgerichtig. Bernd geriet im Mittelspiel in eine Stellung, in der er etwas unter Druck stand und die schlechtere Bauernstruktur aufwies. Durch Tausch der Springer – bei gleichzeitigem Schlagen eines Bauern mit Schach – gewann sein Gegner diesen Bauern und mit Minusbauern im Turmendspiel sah es ziemlich schlecht aus. Nachdem dann auch noch die Türme getauscht werden mussten, war das Bauernendspiel hoffnungslos. Einen halben Mannschaftspunkt brauchten wir noch zum Mannschaftsremis, doch es hätte auch ein ganzer sein können. Ahmad entwickelte seine Figuren aktiver, stellte seine Bauern besser auf und besaß Raumvorteil. Zudem startete er einen Angriff auf den gegnerischen König. Diesen konnte sein Gegner zunächst erst einmal abwehren, doch Ahmad blieb am Drücker. In der Folge konnte der Lindener allerdings Gegenspiel initiieren und in Vorteil kommen. Nichtsdestotrotz erreichte Ahmad am Ende dank aktiver Dame und der Möglichkeit zum Dauerschach die Punkteteilung. Damit war sicher, dass wir den Mannschaftskampf zumindest nicht mehr verlieren würden. Yannis stand in einem Endspiel mit Dame und Turm sowie ungleichfarbigen Läufern – mit zuvor auch noch einem Springerpaar auf dem Brett – wohl nicht schlechter. Zwar besaß sein Gegner einen gedeckten Freibauern, doch dieser konnte von Yannis gut blockiert werden. Sein Gegner versuchte den vollen Punkt durch Eindringen seines Turmes über die g-Linie zu erzielen. Nach dem Tausch der Türme gelang es schließlich der Dame in Yannis' Stellung vorzudringen und mithilfe des nun mobilen Freibauerns und erzwungenem Damenabtausch nebst nicht zu parierender Bauernumwandlung in eine neue Dame die Partie zu entscheiden.

Damit endete dieser aufregende Mannschaftkampf nach 3:0 Führung noch mit einem 4:4-Unentschieden, das unterm Strich beim Betrachten der Partieverläufe insgesamt zu wenig ist. Aktuell stehen wir mit einem Mannschaftspunkt auf einem Abstiegsplatz, aber nach erst zwei Runden ist natürlich noch lange nichts entschieden. Weiter geht es am 16. Oktober im ersten Auswärtsspiel gegen Rochade Eving aus Dortmund.

3. Mannschaft startet mit einem knappen Sieg in die Saison

Br. Rangnr. SC Gerthe – Werne 3 DWZ Rangnr. Bochumer SV 5 DWZ 2.5:1.5
1   Schulz, Robin 1287   van den Brink, Peter 1424 1:0
2   Wisnewski, Joachim   Scheithauer, Ralf 1340 ½:½
3   Schulz, Wolfgang 976   Ehm, Christian 1293 0:1
4 34 Bußmann, Stephan 1072   Meiler, Wolfgang 1208 1:0

Hinweis: Die Rangnummern stehen aktuell noch falsch im Portal und werden später korrigiert.

Bericht von Robin Schulz

Joachim spielte in einer geschlossenen Eröffnung eine sehr ausgeglichene Partie, in der er im Mittelspiel einen Bauern gewinnen konnte. Diesen Vorteil musste er jedoch gleich wieder abgeben. Mit arg fortgeschrittener Bedenkzeit und einer Stellung, in der sich beide Seiten neutralisierten, einigte man sich hier auf Remis. Wolfgang und sein Gegner lieferten sich ein taktisches Feuerwerk, in dem es Wolfgang leider nicht gelang seinen Gegner wirklich unter Druck zu setzen. Nach einigen verzweifelten Versuchen musste er die Partie leider aufgeben. Stephans Gegner unterlief bereits im 9. Zug ein Patzer, wonach er eine Qualität verlor. Danach hatte Stephan mit den stärkeren Zügen geliebäugelt, leider aber nicht die besten Fortsetzungen gefunden, wodurch die Partie wieder ins Gleichgewicht kam. Zum Schluss hätte er noch schneller gewinnen können, hatte diese Möglichkeit aber leider übersehen. In einer ruhigen, strategischen Partie der Philidor- Verteidigung, in der es lange Zeit ausgeglichen war, stellte mein Gegner im 34. Zug eine Figur ein und verlor die Partie in der Folge. Ein knapper Sieg zum Auftakt, der Mut für den Rest der Saison gibt.