Deutsche Seniorenmeisterschaft

Jürgen Boost nahm erneut an der Deutschen Seniorenmeisterschaft in Hamburg teil und berichtet vom Turnier:

Die deutschen Seniorenmeisterschaften im Schach (50+ und 65+) fanden vom 21.07. – 29.07. in Hamburg Bergedorf statt. Das Niveau des Hotels und der Verpflegung konnte nicht ganz mit den Vorjahren aus Wiesbaden und Berlin mithalten. Die Favoriten setzten sich schnell an die Spitze, insbesondere J. Juhnke. Nach 6 Partien führte er alleine mit 5,5 aus 6 die Tabelle an. Nachdem er gegen Kiefer die 7. Runde verlor, gab dieser die Tabellenführung nicht mehr ab. Er siegte mit 7,5 aus 9 vor dem punktgleichen Hess. Mein Ergebnis lautet : 3 S, 3 U, 3 N , also 4,5 P. aus 9 mit einem Minus von 28 DWZ Punkten. Die drei leichten Siege möchte ich nicht besprechen; bei zwei der drei Remisen stimmte ich nach mehrfachen Remisangeboten der Gegner (2 bzw. 3 mal) in leicht besserer Stellung zu. Auch im 3. Spiel nahm ich das Remisangebot des Gegners an.

Ich möchte meine Niederlagen kommentieren: Im 2. Spiel gegen Hans Bodach (DWZ 2072) hielt ich die Stellung in der spanischen Eröffnung mit Schwarz bis zum 20. Zug völlig ausgeglichen. Nach zwei schlechten Zügen im 20. und 21. Zug verlor ich einen Bauern. Im Doppelturmendspiel verpasste ich die letzte Remischance (Turm + 4 Bauern gegen Turm + 3 Bauern). In der 7. Runde spielte ich gegen Josef Hülsmann (DWZ 2120). Er wählte die französische Verteidigung. Nachdem ich im 19. Zug einen Vorteil verspielte, wurde das Spiel spannend, mit Vorteilen von mir am Königsflügel und meines Gegners am Damenflügel. Ich vertauschte im 34. und 35. Zug die richtige Reihenfolge, so dass aus einer sicheren Remisstellung – der Gegner konnte sich nur mit Bauernverlust befreien, die Stellung wäre trotzdem Remis gewesen – eine schlechtere Stellung wurde. Im 43. Zug gab ich die Partie auf. Meine negative Krönung war die 8. Partie. Der Gegner hieß Rolf Marquardt (DWZ 1685). Nach einer ruhigen Eröffnung mit dem Damenbauern und Läuferzug nach f4 stand ich mit Schwarz leicht besser. Anstatt wie bisher den sicheren Weg über Abtausch und Besetzung der offenen Linie mit dem Turm zu wählen, verkomplizierte ich die Stellung, so dass mein Gegner ausgleichen konnte. Was ich jedoch im 16., 17. und 18. Zug fabrizierte, spottet schachlich jeder Beschreibung. Ich bot meinem Gegner, ohne dessen Zutun, den freien Zugang zu meinem König an mit zwei Türmen, Dame und Läufer; unglaublich aber wahr.