Bericht von MF Stephan Bußmann:
 
Als ich Wolfgang heute fragte, warum er verloren hat, meinte er, er habe zu schnell gespielt. Schneller als Daniel wird aber keiner gespielt haben, denn Daniel hat gewonnen ohne auch nur eine Sekunde verstreichen zu lassen, nämlich kampflos. Gestärkt mit einem Punkt auf unserer Seite gingen wir in die Partien. Wie oben schon erwähnt spielte Wolfgang so schnell, dass ich noch nicht dazu kam, auf seine Partie zu schauen. Dafür hatte ich ganz andere Sorgen. Während meiner Partie vertauschte ich im Geiste Wolfgang und Robin und dachte, dass beide mit den falschen Farben spielen würden. Nach Reklamation und kurzer Schrecksekunde kam die richtige Stellung.
 
In meiner Partie startete ich als Weißer wie gewohnt mit meiner aktuellen Lieblingseröffnung, dem Königsgambit. Mein Gegner spielte mit und ich konnte mir den schönen Stierkopf aufbauen und stand meines Erachtens sehr gut. Doch irgendwie steckte wohl noch der Schock von den vertauschten Brettern in meinen Knochen und ich stellte mal eben einen Läufer ein. Nach einer Bauerngabel meinerseits fand mein Gegner nicht die optimale Lösung für seinen Turm, welchen ich nach meiner Gabel angriff. Er wollte nicht weg und deckte den Turm mit dem Läufer, welchen er kampflos abgeben musste, da er sonst seinen Turm verloren hätte. Somit hatten wir wieder gleich viele Figuren. Nach ein paar Scharmützeln tauschte ich dann auch endlich die Dame, von der ich mich ungern trennen wollte, und stand sehr aggressiv, da mein Gabelbauer gut positioniert war. Als mein Gegner dann mit dem Turm, der als einzige Figur noch das Matt decken konnte, in eine völlig andere Richtung zog, war es dann vorbei. Aus meiner Sicht hätte die Partie auch gut ein Remis werden können, bei den Fehlern, die wir beide gemacht haben.
 
Bei Frank und Jannik lief es nicht so gut. Frank musste relativ früh mit einem Turm weniger spielen und später dann noch mit einer Figur weniger. Jannik versuchte sich tapfer mit einer Figur weniger gegen Norbert Franke zu verteidigen, musste sich aber geschlagen geben, als seine letzte Leichtfigur geschlagen wurde.
 
Robin spielte mit Abstand am längsten. Seine Partie dauerte bis kurz nach sechs Uhr. Lange Zeit war diese Partie sehr ausgeglichen. Jedoch gelang es Robin, seinen Turm hinter die feindlichen Linien zu bringen und zu drohen, einen Bauer umzuwandeln. Sein Gegner fand den richtigen Zug nicht, welcher die Deckung vom starken Bauer nimmt und diesen damit wertlos macht, und gab sich geschlagen. Nach der Partie wurde noch hitzig diskutiert, wie man den Ausgang hätte verhindern können und welche Alternativen es gab. Es hätte wohl in einer Variante zu einem Patt kommen können, in einer anderen zu einem regulären Remis.
 
Angesichts der Tatsache, dass wir eine kampflose Partie hatten, bin ich ein wenig wehmütig, da wäre mehr drin gewesen. Andererseits bin ich froh über unseren ersten Punkt und freue mich auf jeden weiteren. Bei uns geht es am 31.01.2016 weiter, auswärts bei TuS Witten-Stockum 1.