| 1387 | 2.5 : 3.5 | SU Annen 3 | 1386 | ||
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1
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1657
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1 – 0
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1647
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2
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1595
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1 – 0
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1465
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3
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1486
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0.5 – 0.5
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1440
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4
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1296
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0 – 1
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1362
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5
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1358
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0 – 1
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6
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927
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0 – 1
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1015
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Bericht von Robin Wüllner
In einer hart umkämpften Begegnung musste sich die Zweite denkbar knapp (schon wieder) geschlagen geben. Eigentlich wollten wir gegen den Vorletzten der Tabelle punkten, aber schon nach gut drei Stunden war diese Hoffnung geplatzt.
Dabei starteten wir sehr gut rein, Matthias spielte eine moderne Variante der Aljechin-Verteidigung und tauschte die Leichtfiguren mit Entwicklungsgewinn ab. Nachdem das dritte Leichtfigurenpaar vom Brett entfernt wurde, hätte Weiß meiner Meinung nach die Damen tauschen sollen. Da er dies aber versuchte zu vermeiden, konnte Matthias einen Bauern gewinnen und einen Turm bedrohen, sein Gegner spielte den nächsten Zug sehr schnell (vielleicht war der Damenzug davor schon entscheidend) und stellte die Dame weg. Als ihm das nach dem Drücken der Uhr auffiel, gab er auf. Reinhard und ich beendeten unsere Partien fast zeitgleich, wobei Reinhard mit seiner Französichen-Verteidigung leider nur das Nachsehen hatte. Sein Gegner nutzte die sehr passive Stellung klug aus und konnte früh einen Bauern im Zentrum gewinnen. Da Reinhards König exponiert war, scheute er sich auch nicht, ein temporäres Figurenopfer zu wagen. Er sollte damit recht behalten, denn wenige Züge später fiel Reinhards Dame für einen Turm, womit er dann aufgab. Ich hatte durch das abgelehnte Wiener Gambit früh ein starkes Zentrum und Entwicklungsvorsprung. Mein Gegner versuchte über asymmetrische Rochaden, wieder ans Spiel zu kommen, doch ihm fehlten schlicht zwei Tempi, sodass ich einen beinahe unaufhaltbaren h-Bauern rennen ließ. Dass mein Gegner diesen entfernen wollte, erschien nicht abwegig, aber ich konnte auf der offenen Linie meine Türme verdoppeln und drohte nun mindestens einen Turmgewinn.
Somit stand es zwar 2:1, aber an den anderen Brettern entwickelte es sich nicht gut für uns. Wolfgang spielte eine ruhige Eröffnung und tauschte früh seinen Läufer für einen Springer. Danach versuchte er am Damenflügel anzugreifen, aber sein Gegner konnte dem Druck gut ausweichen. Seinerseits attackierte er das Zentrum und konnte hier erst einen positionellen Vorteil erspielen und dann durch eine Fesslung Wolfgangs letzte Leichtfigur erobern. Das Endspiel mit Läufer mehr war dann einfach zu gewinnen. Daniel spielte die Slawische-Verteidigung und tauschte früh im Zentrum Leichtfiguren ab, sodass er gegen ein Läuferpaar spielen musste. Dann kämpften beide um die offene e-Linie und Daniel konnte hier zum Preis des Damentauschs den aktiveren Turm bekommen. Beim Versuch, den eigenen Springer ins Spiel einzubringen, wählte Daniel das falsche Feld, der gegnerische Läufer nahm und nachdem Daniel mit seinem Bauern zurückgeschlagen hatte, hatte der Gegner einen starken Freibauern. Der darauffolgende Zug war auch unglücklich, da sein Gegner den nächsten Bauern gewinnen konnte, und das Endspiel hier, so gut wie verloren war. Daniel kämpfte aber stark weiter, und weil sein Gegner es verpasste, die weit aufgerückten Freibauern am Damenflügel zu verteidigen und stattdessen tauschte, gab es hinterher doch noch ein Remis. Robin wählte den Trompowsky-Angriff, sein Gegner wollte aber nicht den Springer abtauschen und zog diesen weg. Robin entwickelte seine Figuren, aber sein Gegner wollte mit der Dame Druck aufbauen. Hier wählte Robin die falsche Fortsetzung, der Angriff auf die Dame war zwecklos, da sein Gegner nun durch eine Ablenkung einen Läufer gewann. Robin gelang dann am Damenflügel einen Freibauern bis auf die sechste Reihe zu bewegen. Als sein Gegner schlug, stand alles bereit für den Damengewinn, mit demselben Motiv der Ablenkung, das hatte Robin aber nicht gesehen und so konnte sein Gegner den Damentausch erzwingen und das Endspiel dann letztendlich auch gewinnen.
Damit haben wir die Winterpause mit nur zwei Zählern erreicht, ich wünsche allen Schachfreunden schöne Feiertage und einen positiven Jahresanfang, und uns im neuen Jahr das nötige Quäntchen Glück, dass wir auch die knappen Mannschaftskämpfe in etwas Zählbares umwandeln können. In der fünften Runde geht es dann weiter beim Bochumer SV.