Maloche an der Uni – Dritte gewinnt 5:3 gegen Ruhr-Uni 2

Br. Rangnr. SC an der Uni Bochum 2 DWZ Rangnr. SC Gerthe – Werne 3 DWZ 3:5
1 10 Grotzky, Werner 1646 17 Awizio, Lutz 1769 0:1
2 11 Ishar, Bing 1536 18 Schumann, Burkhard 1597 ½:½
3 12 Herk, Jürgen 1596 19 Richter, Bernd 1643 0:1
4 13 Grabe, Martin 1554 20 Lewandowski, Günter 1538 ½:½
5 14 Picker, Andre 1499 21 Schüler, Bernd 1426 ½:½
6 15 Werner, Lutz 1583 22 Wüllner, Robin 1410 ½:½
7 17 Schmidt, Herbert 1413 23 Osthus, Reinhard 1301 ½:½
8 18 Dornieden, Herbert 1570 3001 Kalle, Michael 1217 ½:½

Bericht von MF Michael Kalle:

Heute waren wir wieder vollzählig an den Brettern und hätte der werte Herr Mannschaftsführer seine eigene Person mitgezählt, hätte sogar auch er rechtzeitig herausgefunden, dass dies der Fall war. So hat er gestern noch Daniel als Spieler gewinnen können, nur um ihm heute wieder absagen zu müssen (an dieser Stelle noch mal vielen Dank an Daniel für sein Verständnis). Also Leute gibt's…

Trotz der Aufregung sind wir pünktlich an die Bretter gegangen und diesmal mit Starbesetzung: Lutz konnte heute zum ersten Mal in dieser Saison spielen und so traten die oberen Bretter in Bestbesetzung an. Eben mit Lutz an Brett 1! Gerne würde ich euch nun von gelungenen Kombinationen, fantastischen Angriffen und von großem Sport erzählen, aber wo bleibt denn heutzutage bitteschön die Rücksichtnahme auf Berichterstatter? Kaum, dass ich mit meiner Partie aus der Eröffnung raus war und meinen Gegner auch mal ans Grübeln gekriegt hatte, so dass ich mal einen Blick auf ein anderes Brett werfen konnte, drohte Lutz bereits mit Matt. Gut, es gab noch einen Deckungszug, aber hey, was soll's, der hätte die Dame ersatzlos vom Brett gestrichen und Lutz hätte dann noch die ein oder andere fiese (Matt-)-Drohung in der Hinterhand gehabt. Da hat der Gegner einfach aufgegeben. Ich habe von Lutzens Partie genau einen Zug gesehen! Aber, ich will mich nicht beklagen, Punkt ist Punkt und 1:0 ist 1:0. Da kann man schon mal ein Auge zudrücken ;-)

Dann folgte eine ganze Reihe von Remis und ich habe da ein wenig die Übersicht über die Reihenfolge verloren. Ich meine, Reinhard hätte das erste Remis erzielt. Es waren zwar noch viele Figuren auf dem Brett, hatten sich aber zumindest rein optisch ineinander verkeilt, so dass wohl keiner der beiden Kontrahenten ein gewinnbringendes Fortkommen sah. Als nächster dürfte ich an der Reihe gewesen sein. Gegen Herbert Dornieden hatte ich bereits einmal vor fünf oder sechs Jahren gespielt. Der SC Gerthe spielte noch in der Kastanie und ich war stolz wie Oskar, weil ich als blutiger Anfänger in einer weitaus höheren Mannschaft Ersatz spielen durfte. Dass ich mit Pauken und Trompeten inklusive groß angelegtem Platzkonzert untergegangen bin, ist in der Erinnerung nur Makulatur. Den Punkt von damals wollte ich mir zurückholen, was bei einer über weite Strecken symmetrischen Stellung doch nicht so ganz einfach ist. Jedenfalls fand ich dann einen Angriffsplan und verließ den symmetrischen Aufbau (gewisse andere hatten da schon gewonnen ;-)). In den folgenden Auseinandersetzungen folgte Drohung auf Gegendrohung und schließlich versuchte mein Gegner durch Schlagen eines gedeckten Bauern mit dem Springer diesen zu gewinnen. Sein Kalkül war ganz offensichtlich jenes, dass ein Schlagen des Springers mich eine Figur gekostet hätte. Hat es aber nicht, da ich meinerseits innerhalb der Kombination einen Angriffszug gefunden hatte, der mit Qualitätsgewinn oder Figurenverlust für Schwarz drohte. Zwar konnte mein Gegner das verhindern, musste dafür aber den Bauern wieder geben. Das Ganze wäre dann in einer Stellung mit ungleichfarbigen Läufern geendet, die wir beide dann remis gegeben haben.

Danach steuerten jeweils Robin und Günter ein Remis bei. Bei Robin sah es nach meinem Dafürhalten schon länger nach Remis aus, bei Günther scheiden sich Geister. Zwar hatte er seinem Gegner schon Remis angeboten, doch das hatte er abgelehnt, da seine Mannschaft ja zurücklag. Die Mehrheit der (fachkundigen) Zuschauer war der Meinung, dass Günters Gegner seinen Sieg durch einen unglücklichen Bauernzug verschenkt habe, die Spieler wiederum verwiesen auf ein Läuferopfer von Günter, das ihm den gewinnbringenden Vorteil hätte verschaffen können, hätte der Gegner einen anderen Plan verfolgt. Wie auch immer, sollen es die Blechbüchsen ausrechnen, wer recht hat. Die Spieler jedenfalls gaben die Partie remis. Als dann folgte Bernd Schüler, bei dessen Partie es lange Zeit nicht gut aussah. Er hatte eine mehr als beengte Stellung, da bereits Turm, Springer und Läufer in sein Lager eindringen konnten. Immerhin konnte Bernd ein wenig die Luft rausnehmen und in ein Endspiel Läufer gegen Springer abwickeln. Allerdings fand sein Gegner nun nicht mehr die besten Züge und Bernd kämpfte sich zurück in die Partie und konnte sich so ein Remis sichern. Das war wirklich ein hartes Stück Arbeit. Blieben also noch die Partien von Bernd Richter und Burkhard. Bernd konnte seine Partie als erster beenden. In einer ausgeglichen wirkenden Stellung versuchte er seinen auf der Grundreihe stehenden Läufer durch scheinbar mehr oder minder willkürliches Versetzen irgendwie wieder optisch ins Spiel zu bringen. Was sein Gegner übersah, war, dass der Läufer einen Bauern fesselte (weil er dem eigenen Monarchen Schutz bot), der wiederum eigentlich einen Springer decken sollte, der dann wiederum von Bernds Dame straffrei genommen werden konnte. Der Gegner gab sofort auf.

Am schwersten hatte es wohl Burkhard. Lange musste er sich gegen die Angriffe seines Gegners zur Wehr setzen, der aber Zug um Zug seinen Druck aufrecht halten und sogar steigern konnte. Schließlich verlor Burkhard einen Bauern. Aber Burkhard wäre nicht Burkhard, wenn er nicht noch was gefunden hätte. Und so schubste er die gegnerische Dame mit Tauschangeboten durch die Gegend, stellte hier und da eigene, kleine Drohungen auf, bis der Gegner schließlich trotz eines Bauern mehr kein richtiges Fortkommen mehr fand. Auch diese Partie wurde schließlich remis gegeben. Das war wirklich eine starke Leistung von Burkhard.

Am Ende haben wir uns den heutigen Sieg zusammen hart erkämpft. Und das beste daran ist, dass sich der Aufwand gelohnt hat: wir haben zwei wertvolle Punkte gegen den Abstieg bekommen.