Zweite gewinnt zu Hause knapp

SC Gerthe-Werne 2 DWZ (4) SU Annen 3 DWZ (4) 4½ – 3½
Steinke,Matthias 1777 (1½) Al Ali,Muhannad 1418 (2) 1 – 0
Berghaus,Matthias 1756 (1) Al Ali,Hasan 1361 (1) ½ – ½
Al Zoubi,Ahmad 1629 (4) Steding,Lennard 1454 (1½) 0 – 1
Wüllner,Robin 1598 (1½) Solomov,Christian 1152 (1) 1 – 0
Straetling,Daniel 1500 (1) Vega-Grodwohl,Gui 1288 (3) – – +
Schulz,Robin 1374 (0) Ulusoy,Mete Musta (0) 1 – 0
Osthus,Reinhard 1379 (1) Zimmermann,Kolya 1139 (2½) 1 – 0
Wisnewski,Joachim 1235 (2½) Schmidt,Leah 1333 (0) 0 – 1


Bericht von Robin Wüllner

In der sechsten Runde der Bezirksliga hatte unsere Zweite Annens Dritte zu Gast. Mit einem Mann weniger entwickelten sich wilde Partien mit einigen Ungenauigkeiten, bei denen meist Springer zu zentralen Figuren wurden, um einen Vorteil zu erlangen. So konnten wir einen knappen Sieg einfahren und unsere Bilanz nun zu einer neutralen (mit 6 Punkten) verbessern. 

Robin S. hatte Weiß und konnte früh über einen Läufertausch sein Zentrum verstärken. Sein junger Gegner versuchte am Königsflügel anzugreifen, was Robin ausnutzte, um einen Springer einzusperren und dann auch zu gewinnen. Danach gab es noch eine fiese Mattfalle zu vermeiden, was Robin gelang, der jetzt die etwas luftige Deckung des gegnerischen Königs ausnutzte. Sein Springerschach hätte den Gegner zu einem Damenopfer gezwungen, der dann aber aufgab. Joachim wählte mit Weiß das Zukertort-System, hatte allerdings Schwierigkeiten, seine eigenen Pläne zu verfolgen und verlor schon früh im Zentrum den d-Bauern. Kurz darauf konnte seine Gegnerin eine Fesslung seines Bauerns ausnutzen und durch einen augenscheinlichen Harakiri-Angriff mit ihrem Turm ein Schachmatt quasi erzwingen. Reinhard spielte mit Schwarz ein Französisch und konnte zu Beginn einen Bauern gewinnen, musste dafür aber einen Läufer hertauschen. Danach rochierte er kurz und sein Gegner lang, was Reinhard ermutigte aggressiv im Zentrum anzugreifen. Belohnt wurde er mit einem gefährlichen f-Bauern und einem weiteren Bauerngewinn. Jedoch lief er selbst in einen erzwungenen Damentausch und die Partie wirkte wieder fast ausgeglichen, aber sein Gegner stellte plötzlich einen Turm auf ein Feld, das von einem Springer angegriffen wurde, und gab die Partie dann auf.

Matthias B. spielte Englisch gegen ein Caro-Kann. Ihm gelang es ein starkes Zentrum aufzubauen, und, um vermutlich seine Struktur zu halten, opferte er eine Qualität. Er konnte die Bauernstruktur seines Gegners bis hin zu vier isolierten Bauern schwächen und sogar die Qualität mit seinem starken Läuferpaar zurückerobern. Dann aber übersah er eine Springergabel und musste in ein Endspiel mit zwei Bauern und einem Läufer gegen zwei Springer und einen Bauern abtauschen. Das Endspiel wurde dann von beiden Seiten nicht ganz optimal zu Ende gespielt und somit müssen sich beide Seiten über das Remis nicht ärgern. Matthias S. hatte es in seiner Schwarzpartie gegen ein Königsindisch leichter. Sein Gegner zog die Bauern am Königsflügel sehr aktiv nach vorne, was natürlich Schwächen zurückließ. Dann opferte er seinen Springer ohne Not und schloss seinen Läufer am Königsflügel ein und so konnte Matthias nach einer weiteren Springergabel einen Turm und kurz darauf auch die Partie gewinnen. 

Ich spielte Schottisch gegen einen Sizilianer und versuchte früh meinen Gegner in eine offensichtliche Falle zu locken und geriet dadurch selbst in eine schlechte Stellung mit einem Minusbauern. Dennoch hatte ich noch Gegenspiel, allerdings übersah ich einen guten Verteidigungszug meines Gegners und musste einen Turm und die Damen tauschen. Dann allerdings lief er in eine Kombination von mir, bei der ich per Springergabel eine Qualität gewinnen konnte. Danach war es ein leichtes, das Endspiel zu verwerten, was auch mein Gegner einsah und wenige Züge später aufgab. Ahmad hatte auch ein Sizilianisch gewählt und geriet schnell unter Druck. Da er früh kurz rochierte, nahm sein Gegner den König unter Beschuss und scheuchte ihn von der einen Seite auf die andere und nahm währenddessen noch eine Qualität mit. Die übrigen Leichtfiguren wurden auch schnell getauscht und Ahmad wurde sogar zum Damentausch getrieben. Seinen letzten Versuch auf Gegenspiel konterte sein Kontrahent, indem er einfach die Qualität zurückopferte und somit musste Ahmad aufgeben.

Nach diesem glücklichen Sieg geht es für uns in unserer vorletzten Runde gegen den Tabellennachbarn Linden weiter.