Archiv für den Monat: Oktober 2022

Zweite verliert in Unterbesetzung in Höntrop

Br. Rangnr. SG Höntrop 1 DWZ Rangnr. SC Gerthe – Werne 2 DWZ 6,5:1,5
1 1 Oberbarnscheidt, Ludger 1957   Steinke, Matthias 1785 +:-
2 2 Jedner, Volker 1778 1001 Berghaus, Matthias 1764 1:0
3 3 Barth, Hans-Joachim 1705   Säglitz, Patrick 1702 +:-
4 4 Hoffmann, Gary 1545   Wüllner, Robin 1525 0:1
5 6 Weiher, Michael 1492   Ulrich, Robin 1555 ½:½
6 8 Böcher, Joachim 1459   Straetling, Daniel 1500 1:0
7 9 Jablonowski, Ingo 1383   Biermann, Jannik 1488 +:-
8 10 Keller, Frank 1299   Schüler, Bernd 1373 +:-

Bericht von Robin Wüllner

Mit nur vier Mann traten wir am Sonntag gegen die SG Höntrop 1 an, da ich erst kurzfristig von zwei gesundheitlich bedingten Ausfällen erfahren hatte (gute Besserung an der Stelle). Mit kaum Hoffnung auf ein Mannschaftsremis war unser Spieltag auch schon nach gut 90 Minuten beendet.

Zuerst erzielte Daniel ein Remis in einer Pseudo-Katalanischen Eröffnung. Nachdem im Mittelspiel beide Spieler freiwillig ihre Figuren tauschten, hatte Daniel im Turmendspiel die aktivere Figur, einigte sich aber auf ein Remis, weil der Vorteil nur schwer zu sehen war und das Endspiel auch sehr kompliziert geworden wäre. Danach verlor Matthias seine Partie, die sehr scharf gespielt wurde. Nach unsymmetrischen Rochaden konnte er einem starken Angriff auf seinen König nichts mehr entgegenbringen und gab die Partie auf. Robin Ulrich eröffnete mit einem Damengambit, das sein Gegner ablehnte. In einer recht ausgeglichenen Stellung mit noch vielen Figuren auf dem Feld einigte man sich auf ein Remis. Ich musste mit den schwarzen Steinen antreten, gegen eine Italienische Eröffnung. Auch mein Gegner war sehr tauschfreudig, übersah aber im Mittelspiel, dass mein Springer auf h5 noch seinen Bauer angreifen kann. Mit zwei Bauern weniger und exponiertem König konnte mein Gegner nur alle restlichen Türme mit mir tauschen, und ich entschied mich dazu, auch noch seine Dame zu neutralisieren. Das Endspiel mit 6 gegen 8 Bauern wollte mein Gegner dann auch nicht mehr ausspielen und gab auf.

Am 13. November geht es dann in einem Heimspiel gegen SG Witten 1 weiter.

Erste Mannschaft gewinnt hoch bei Rochade Eving

Br. Rangnr. SV Rochade Eving 1 DWZ Rangnr. SC Gerthe – Werne 1 DWZ 2:6
1 1 Sprungala, Erik 1914 1 Quast, Marcel 2218 0:1
2 2 Michalek, Franz 1896 2 Brüggestraß, Volker 2021 0:1
3 4 Krause, Dieter 1864 3 Gottmann, Bernd 1952 0:1
4 5 Pahne, Dirk 1907 4 Löffelbein, Klaus 1884 1:0
5 6 Krams, Amatus 1679 5 Kalle, Yannis 1787 ½:½
6 7 Nathe, Nico 1651 6 Boost, Jürgen 1813 ½:½
7 8 Jähnicke, Karl-Heinz 1622 7 Meise, Ulrich 1757 0:1
8 21 Hoidis, Paul 1359 8 Al Zoubi, Ahmad 1600 0:1

Bericht von Marcel Quast

Zu Gast bei Rochade Eving in Dortmund konnten wir heute nach einem sehr ereignisvollen und wechselhaften Verlauf einen hohen Sieg einfahren. Den Anfang machte Volker, der zunächst ein wenig unter Druck zu stehen schien. Das Läuferpaar seines Gegners nahm Volker einige Felder und eine Qualität drohte verloren zu gehen. Doch sein Gegner spielte zu schnell und arglos, sodass Volker kontern und beim Abtausch des Damenflügels einen Bauern gewinnen konnte. Nach einem schönen Zwischenzug mit Angriff auf die Dame und anschließendem Bauerngewinn mit Schach gewann Volker einen zweiten Bauern. Erst danach zog er seinen angegriffenen Turm weg. Als er schließlich auch noch durch eine kleine Taktik die Damen und Türme tauschen durfte, war das gleichfarbige Läuferendspiel mit zwei Mehrbauern leicht zu verwerten. Ahmad gelang es, seinem Gegner eine Bauernschwäche zu verpassen und diese später dank einer Fesselung zum Mattsetzen auszunutzen. Yannis verpasste das 3:0. Während sein Gegner versuchte am Königflügel anzugreifen, spielte Yannis am Damenflügel und konnte sich einen schönen Freibauern erspielen. Sein Gegner ließ sogar eine Figur stehen, um weiter gegen den König zu spielen. Yannis nahm diese Figur korrekterweise auch, spielte danach aber nicht gut weiter und ließ nach einem Überseher leider Dauerschach zu. Ich baute unsere Führung weiter aus. Mein Gegner, gegen den ich beim "Unser Fritz"-Open in Herne mit vertauschten Farben noch glücklich remisierte, spielte im Mittelspiel ein paar ungenaue Züge und geriet in Nachteil. Mit immer weiter schwindender Bedenkzeit machte er schließlich einen Fehler, welcher der Partie, in der ich vorher wohl schon deutlichen, aber nicht entscheidenden Vorteil besaß, den Gnadenstoß gab. Jürgen, der in einem Endspiel mit Mehrbauer remisierte, weil er keine echten Chancen auf einen Sieg sah, verpasste vorher leider zweimal einzügig eine Figur zu gewinnen, indem er sie angegriffen und diese kein Rückzugsfeld mehr gehabt hätte. Leider ließ er diese Möglichkeit verstreichen und so kam es zur bereits erwähnten Punkteteilung.

Immerhin hatten wir nun schon einen Mannschaftspunkt sicher und brauchten aus drei verbliebenen Partien nur noch einen halben Zähler für den Mannschaftssieg. Allerdings standen wir an allen drei Brettern schlechter, was das zweite Brett der Dortmunder veranlasste im Nebenraum zu verkünden: "Es steht 4:4!" Natürlich mussten diese Partien aber auch erst einmal aus Sicht der Gastgeber gewonnen werden. Glücklicherweise sollte er am Ende nicht recht behalten, doch zunächst passierte eine lange Zeit nichts mehr. Bernd hatte einen Bauern weniger, als Gegenwert dafür nur einen Freibauern, der aber gut zu kontrollieren war, Klaus einen Bauern weniger im Turmendspiel ohne gute Chancen auf Gegenspiel und Uli besaß gar zwei Bauern weniger, dafür blockierte einer der gegnerischen Mehrbauern die Angriffe des Dortmunders und drohte bei Gelegenheit verspeist zu werden. Dann wendete sich auf einmal das Blatt in Bernds Partie. Durch eine zweizügige Springergabel, bestehend aus Angriff auf den einen Turm mit der Drohung Schach und Gabel gegen den anderen Turm, stellte sein Gegner die Partie ein. Dabei hätte er an dieser Stelle wahrscheinlich noch durch eine Gegengabel weiterhin Vorteil behalten können. In der Folge ärgerte Bernd den Dortmunder mit Angriffen auf seine schwachen Bauern und den Springer, bis er genug gesehen hatte und aufgab. Damit war unser Mannschaftssieg unter Dach und Fach. Das Turmendspiel von Klaus war schwierig zu halten. Als der gegnerische Turm dann auch noch in seine Stellung eindrang und zwei weitere Bauern schlug, war die Partie eigentlich schon entschieden, doch Klaus machte noch ein paar Züge, um dann beim Wechsel auf ein zweites Notationsblatt aufzugeben.

Ulis Partie war die wildeste des Tages. Zunächst schenkte sein Gegner ihm in der Eröffnung entweder ein Tempo oder ich kenne die Feinheiten dieser Variante nicht. Es entwickelte sich eine offene Partie, in der ich dachte, dass Uli in Nachteil geraten würde, doch noch konnte er die Waage halten – bis zum kapitalen Bock. Einzügig und vollkommen ohne Zeit- oder Stellungsdruck schlug Uli mit seinem Läufer einen gedeckten Bauern und stellte somit eine Leichtfigur ein. Die Partie war natürlich nun gewonnen für seinen Gegner, aber Uli versuchte seine 3:1-Bauernmehrheit am Damenflügel zu mobilisieren. Der Dortmunder hingegen spielte auf Mattangriff und sollte wohl eigentlich erfolgreich sein, doch auf einmal, nachdem sich Uli zunächst einen Freibauern bilden konnte, gelang es unserem Topscorer, seine Dame gegen den gegnerischen Springer zu geben und sich eine neue zu holen. Danach besaß er nur noch zwei Bauern weniger und versuchte mit lästigen Damen- und Turmschachs die Fortschrittsbemühungen seines Gegners zu erschweren. Dass er dabei mehrmals einen Damentausch und ein mögliches Turmendspiel mit zwei gegen einen Bauern, welches wohl leicht remis zu halten gewesen wäre, ablehnte, sollte am Ende noch belohnt werden. Uli ließ dann einen scheinbar erzwungenen, für ihn schlechten, Damentausch zu, um einen wunderbaren Turmzug aufs Brett zu zaubern. Mit seinem Turm fesselte er die Dame, die somit weder Ulis Dame schlagen konnte, noch den Turm schlagen durfte, denn dann hätte Uli den Dortmunder zweizügig mattsetzen können. So gewann er schließlich die Dame für einen Turm, doch diese Stellung noch zum Sieg zu verwerten war alles andere als trivial. In der Folge gelang es Uli aber Fortschritte zu machen, sich einen eigenen Freibauern zu schaffen und den gegnerischen gefährlichen Freibauern, der bereits auf die zweite Reihe vorgerückt war, unter Kontrolle zu halten. Nach einem Fehler, der sowohl den Bauern kostete, als auch Uli einfach ermöglichte, die Dame für den Turm zu geben und anschließend seinen eigenen Bauern laufen zu lassen, gab sein Gegner auf. Was ein Schach-Krimi! Nun steht Uli bei 3/3, wenn auch heute mit sehr viel Dusel.

Für uns geht es am 6. November im Heimspiel gegen Germania Kupferdreh weiter. Da wird sich zeigen, ob wir nach unseren drei ersten Mannschaftskämpfen mit einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage eher nach oben schielen dürfen oder doch nach unten schauen müssen.

Finalpaarung des Vereinspokals steht fest

Bericht von Marcel Quast

Nachdem Bernd Gottmann vor knapp zwei Monaten bereits gegen Robin Wüllner der Einzug ins Finale gelang, konnte ich am Freitag gegen Volker Brüggestraß nachziehen. Die Turnierpartie endete relativ ereignisarm nach wenigen Zügen remis, weil sich viele Figuren abtauschten und zudem ungleichfarbige Läufer auf dem Brett verblieben. Dafür sollte der Stichkampf im Blitzen die Zuschauer entschädigen. In der ersten Partie ließ ich im Angriffssinne einen bedrohten Turm stehen, um dann zu merken, mein Plan geht ja gar nicht auf. Volker sah dies natürlich auch und gewann schließlich den Turm und zwei oder drei Züge später die Partie. Ich war nun bereits im Zugzwang und musste unbedingt gewinnen, um eine dritte Stichkampfpartie zu erreichen. Es schien auf ein Remis hinauszulaufen, doch ich musste natürlich alles versuchen, den vollen Punkt zu ergattern. Dies gelang mir, nachdem Volker durch eine Unachtsamkeit eine Qualität einstellte. Von nun an würde die erste weitere gewonnene Partie den Finaleinzug bedeuten. Die beiden folgenden Partien endeten beide mit einem Damendauerschach, die erste nach einem interessanten und spannenden Verlauf, die zweite in einer Remisvariante. Die fünfte Blitzpartie brachte schließlich die Entscheidung. In einer bereits leicht besseren Stellung, in der ich trotz möglichem Bauerngewinn für den Partiegewinn noch reichlich hätte ackern müssen, stellte Volker seine Dame einzügig ein. Somit darf ich gegen Bernd das Finale des Vereinspokals 2022 bestreiten, in dem ich die weißen Steine führen werde, da Bernd bereits in seinen beiden vorherigen Partien den Anzugsvorteil besessen hatte. Ein Termin für das Finale steht noch nicht fest, da der ursprünglich geplante Freitag aufgrund der Verlegung des zweiten Halbfinals nicht gehalten werden konnte.

Zur Übersicht aller Paarungen des Vereinspokals

Abstecher ins rheinische „Ausland“ – zu Besuch beim KKS

Bericht von Matthias Gawlick

Wer in den Herbstferien Zeit hat, sich ans Brett zu setzen, wird als Bochumer vor allem das Münsterland-Open (oder das Challenger-Turnier als Ableger) in Erwägung ziehen. Da ich aber keine ganze Woche opfern konnte, blieb das Wochenend-Turnier des Klubs Kölner Schachfreunde übrig. Davon möchte ich kurz berichten.

1967 gegründet, erhielt der Verein in den letzten Jahren wachsenden Zuspruch und zählt mit mittlerweile gut 150 Mitgliedern zu den größten Clubs in NRW. Neben verschiedenen Teams von NRW-Liga bis zur Kreisebene engagieren sich Ehrenamtliche in der Organisation auch von kleineren Turnieren. Unter der Federführung der "guten Seele" Jasper Langner, der auch mitspielte, durften sich bei der diesjährigen Auflage 38 Interessierte bei fünf Runden Schweizer System austoben. "Lokalkolorit" gab es reichlich, ja fast könnte man sagen, es handelte sich um eine Klubmeisterschaft, denn Auswärtige (gar aus dem Ruhrgebiet) konnte man an zwei Händen abzählen. Die unten stehende "Warnung" verrät auch, warum…

Aber zunächst das Positive: Was der Spielstätte in der Nähe des Kölner Innenstadtrings an Breite fehlt (sechs Meter?), macht sie durch Länge wett. Fast jedenfalls. Daher wurde in zwei hintereinander liegenden Räumen gespielt, damit alle dabei sein konnten, und einen richtigen Analyse-Raum gab es nicht. Auch einen Aufenthaltsraum musste man entbehren, aber durch das gute Wetter fiel das nicht ins Gewicht. Man stellte sich zum Rauchen oder Reden einfach auf die stille Seitenstraße, in der das Spiellkokal liegt. Außerdem gab es die üblichen Kleinigkeiten zum Verzehr, so dass eigentlich alles passte und eine durchweg freundliche, mitunter familiäre Stimmung herrschte – der Schiedsrichter (eine "graue Eminenz" aus der ersten Mannschaft) wurde nicht bemüht. Sieger wurde ein ungarischer FM, der in Berlin spielt, und tatsächlich 225 Euro einstrich (Näheres unter klub-koelner-schachfreunde.de).

Eine kleine "Reisewarnung" zum Schluss: Auswärtige finden zwar ein liebevoll verpacktes Mini-Turnier vor, die Fragen der Anreise (Auto? Zug?) oder der Unterbringung (Hotel? Pension? Airbnb? Freunde?) sind aber bei einer der beliebtesten Großstädte schwieriger zu lösen als an anderen Orten. Auch das Preisniveau in der Kölner Innenstadt liegt merklich höher. – Apropos Niveau: da mochte ich nicht mitmachen und beendete mit einer dürftigen Performance (2 aus 5) das Wochenende im rheinischen Ausland. Dennoch würde ich sagen: Köln ist eine Reise wert!

Monatsblitzturnier Oktober

Rangliste: Stand nach der 5. Runde im 2. Durchgang 
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 Punkte DiVerg
1 Quast,Marcel 2218 ** ½1 11 11 11 11 9.5
2 Brüggestraß,Volker 2021 ½0 ** 11 ½1 11 11 8.0
3 Gottmann,Bernd 1952 00 00 ** 11 11 11 6.0
4 Meise,Ulrich 1757 00 ½0 00 ** 11 11 4.5
5 Wüllner,Robin 1525 00 00 00 00 ** 11 2.0
6 Dukhan,Obada   00 00 00 00 00 ** 0.0

Bericht von Marcel Quast

Letzten Freitag hatten wir mit Obada ein neues Gesicht bei uns im Verein zu Gast, der zuvor die meiste Zeit nur online Schach gespielt hatte und sich nun auch am Schach vor Ort versuchen und seine Spielstärke steigern möchte. Gleich in der ersten Runde hätte er für einen Paukenschlag sorgen können, da er gegen Volker ein gewonnenes Endspiel mit Mehrfigur auf dem Brett hatte, dieses aber aufgrund eines gegnerischen aktiven Königs und eines weit vorgerückten Freibauern noch verlor. Während der Freibauer König und Läufer beschäftigte, gelang es Volker mit seinem König die drei letzten Bauern von Obada zu beseitigen und seine eigenen waren danach einfach zu stark gegen den vereinsamten Läufer. An der Spitze blieb es bis zur letzten Runde eng. Während wir beide gegen Bernd und Robin jeweils voll punkten konnten, musste Volker gegen Uli ein Remis hinnehmen. Das direkte Duell in der Hinrunde endete auch unentschieden, sodass die letzte Runde über den Tagessieg entschied. Hier konnte ich mich durchsetzen und in der Jahreswertung den Rückstand auf Volker verkürzen. Nichtsdestotrotz hat er noch immer alle Trümpfe in der Hand, um den Blitztitel in diesem Jahr zu erringen.