Archiv für den Monat: Juni 2022

NRW 4er-Pokal: Wacker geschlagen gegen den großen Favoriten

Br. Rangnr. SC Gerthe – Werne 1 DWZ Rangnr. SV Erkenschwick 1 DWZ 0.5:3.5
1 1 Quast, Marcel 2207 2 Jens, Jelmer 2422 ½:½
2 5 Löffelbein, Klaus 1886 5 De Vreugt, Dennis 2352 0:1
3 7 Meise, Ulrich 1758 6 Jonkman, Harmen 2367 0:1
4 8 Al Zoubi, Ahmad 1605 10 Spriestersbach, Kai 1936 0:1

Bericht von Marcel Quast

Da der SV Dinslaken abgesagt hatte, bekam eine Mannschaft für den Samstag ein Freilos. Dieses fiel auf uns und so mussten wir erst am Sonntag nach Erkenschwick reisen, um das Finale gegen den Gastgeber zu spielen, der am Vortag den TV Borken 4:0 abgefertigt hatte. Vor Ort freute sich Klaus besonders, der zum ersten Mal in seinem Leben gegen einen Großmeister spielen durfte. Aber auch an allen anderen Brettern waren wir der Außenseiter. Zuerst erwischte es Ahmad. In der Sizilianischen Verteidigung agierte er zu sorglos, wonach sein Gegner Druck aufbauen konnte und auch mittels eines Figurenopferangebots angriff. Ahmad nahm dieses nicht an, entschied sich allerdings kurze Zeit später selbst zu opfern. Dieses Opfer war jedoch nicht gerechtfertigt und so musste Ahmad wenig später die Waffen strecken. Uli, wie ich hinterher gesehen habe auch gegen einen Großmeister antretend, spielte die Eröffnung nicht ganz akkurat und sein Gegner erhielt mit den schwarzen Steinen gutes Spiel. Beim Übergang ins Endspiel bot Uli Remis an, was der Erkenschwicker aber ablehnte und dank seiner Zentrumsbauern gewann. In bereits hoffnungsloser Stellung übersah Uli zu allem Überfluss ein einzügiges Matt, welches die Partie abrupt beendete. Ich spielte gegen einen Internationalen Meister und von Beginn an wahrscheinlich so langsam wie noch in keiner meiner inzwischen über 1000 Turnierpartien, jedenfalls kann ich mich nicht an eine ähnliche Partie erinnern. Allerdings grübelte auch mein Gegenüber ähnlich lange, ich war sogar die meiste Zeit im Vorteil auf der Uhr. Nach drei Stunden waren wir noch unter 20 Zügen und wir beide hatten kurz vor der Zeitkontrolle für zwölf Züge noch knapp drei Minuten. Kurz darauf verflachte die Partie allerdings auch ein wenig und im 37. Zug bot mir mein Gegner Remis an, was ich trotz des Zwischenstands auch annahm. Zwar besiegelte dies unser Ausscheiden, aber Klaus stand zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr so gut und sein Gegner hatte bereits eine Remisofferte abgelehnt. Inhaltlich ist zu meiner Partie zu sagen, dass es viele interessante Varianten hätte geben können, die allerdings nur bei der nachträglichen Analyse aufs Brett kamen. Aber auch so war unsere Partie alles andere als langweilig und vermutlich hätte der Erkenschwicker im Mittelspiel stärker agieren und mich vor Probleme stellen können. So gelang es mir jedoch aktiv Gegenspiel zu erzeugen und zumindest am Brett die Waage zu halten. Ich vermute, dass die Engine meine Stellung zwischendurch recht kritisch bewerten würde. Nachdem mein Gegner zu unüberlegt einen Springer ins Zentrum zog und kurz darauf abtauschte, war nach ein paar Bauern- und dem Damentausch die große Spannung wie eingangs beschrieben heraus. Nach dem Resultat beim Open in Herne kann ich mit dieser Partie sehr zufrieden sein. Klaus versuchte seine vielleicht einmalige, aber in jedem Fall nicht so häufige Chance gegen einen Großmeister spielen zu können, zu nutzen und etwas Zählbares herauszuholen. Dies erschien anfangs auch gar nicht so abwegig, da er eine schöne aktive Stellung mit etwas Raumvorteil aufweisen konnte. Sein Gegner ließ sich jedoch davon nicht beirren und versuchte auf beiden Flügeln gegenzuhalten, am Königsflügel mit dem Vorpreschen seines h-Bauerns und am Damenflügel mit Spiel gegen den potentiell schwachen Bauern c4, den er zwischendurch durch Ausnutzen einer Fesselung auch hätte gewinnen können. Diese Chance ließ der Erkenschwicker allerdings liegen, doch Klaus verlor einige Zeit später dennoch einen Bauern. Er versuchte noch eine längere Zeit die Partie nicht zu verlieren, doch schlussendlich gelang ihm dies nicht, weil der Großmeister in der Verwertung seines Vorteils keine Schwächen offenbarte. Da ich selbst mit der Analyse meiner Partie beschäftigt war, kann ich mehr zu der Partie von Klaus nicht berichten.

Zwar haben wir gegen den Favoriten erwartungsgemäß hoch verloren, uns dabei aber teuer verkauft und waren nicht vollends chancenlos. Das Abenteuer 4er-Pokal haben wir in dieser Saison somit gegen starke Gegner ordentlich zu Ende gebracht und konnten wertvolle Erfahrungen sammeln mit der Krönung, dass Klaus gegen einen Großmeister ganz gut mithalten konnte bis am Ende die weitaus höhere Spielstärke doch den Unterschied machte.

Knappe Niederlage zum Saisonabschluss

Br. Rangnr. SC Gerthe – Werne 3 DWZ Rangnr. SV Wattenscheid 5 DWZ 1.5:2.5
1 17 Schulz, Robin 1254 33 Matischok, Fabian 1241 +:-
2 19 Osthus, Reinhard 1363 34 Gallert, Marc 1200 ½:½
3 21 Schulz, Wolfgang 938 35 Gallert, Jan 1288 0:1
4 28 Wisnewski, Joachim 36 Jüntgen, Matthias 0:1

Bericht von Robin Schulz

Unsere Gegner aus Wattenscheid mussten leider das 1. Brett freilassen, somit lagen wir ohne gespielt zu haben schon mit 1:0 in Führung. Reinhard und sein Gegner tauschten sehr schnell die Bauern im Zentrum sowie die Springer ab. Als dann auch noch beide Damen vom Brett verschwanden, konnte trotz großer Bemühungen keine Seite mehr einen Vorteil erzielen. Joachim konnte seinem Gegner nach einer ausgeglichenen Eröffnungsphase einen Isolani verpassen, gegen den er starken Druck ausüben konnte. Im weiteren Spielverlauf gelang es ihm mit mehr Bauern in ein erfolgsversprechendes Mittelspiel zu gehen. Ein Remis hätte es wenigstens werden können. Beim Tausch einiger Figuren und weit vorgeschrittener Zeit übersah Joachim allerdings den richtigen Zug und verlor seine Partie. Bei Wolfgang entstand ein damenloses Mittelspiel, in dem seine Leichtfiguren auf sehr schlechte Felder gelenkt wurden. Er litt extrem unter Raumnachteil, den er nur noch mit einem Qualitätsopfer hätte beheben können. Diese Möglichkeit war ihm aber zu unsicher und er gab die Partie letztendlich auf. Eine sehr bittere Niederlage zum Saisonabschluss.

VM Gr. B: Robin Ulrich setzt sich ab

Bericht von Marcel Quast

Am Freitag wurde in der B-Gruppe der VM 2022 die dritte Runde gespielt und damit bereits die Hinrunde beendet. Robin Ulrich gewann gegen Bernd Schüler zunächst einen Bauern und dank aktiver Figuren im Endspiel noch eine Figur und die Partie. Mit dem dritten Sieg im dritten Spiel setzte sich Robin auch in der Tabelle ab, weil sich die beiden Verfolger Joachim Wisnewski und Daniel Straetling unentschieden trennten. Es war eine wilde Partie, in der Daniel zunächst eine Qualität gewann, danach einen ganzen Turm einstellte und am Ende selbst nur noch eine Qualität weniger hatte. Aufgrund der schwindenden Bedenkzeit wollte Joachim nicht auf Sieg spielen, allerdings lehnte Daniel zunächst ein Remis ab, um kurze Zeit später dann doch in die Punkteteilung einzuwilligen.

Zur Tabelle und den Ergebnissen der Gruppe B

Parallel fand auch eine Partie der dritten Runde der A-Gruppe statt. Ich konnte Uli Meise schlagen, nachdem er im Mittelspiel seine Bauern auf die falsche Felderfarbe stellte und meinen König sich auf e4 einnisten ließ. Dies ging nicht lange gut und Uli griff fehl und verlor die Partie. Die beiden anderen Partien werden nachgeholt, die Termine stehen allerdings noch nicht fest.

Zur Tabelle und den Ergebnissen der Gruppe A

Ausschreibung Grand-Prix

Die Grand-Prix-Serie wird in diesem Jahr als drei Schnellschach-Turniere zu je fünf Runden ausgetragen. In jedem Turnier können Punkte für die Gesamtwertung erspielt werden. Die Bedenkzeit beträgt 15 Minuten für die gesamte Partie plus 5 Sekunden Bonus pro Zug.

Zur Ausschreibung

Gebrauchtes Turnier in Herne

Bericht von Marcel Quast

Am verlängerten Fronleichnamswochenende nahmen wir zu dritt am "Unser Fritz"-Open in Herne teil. Neben mir im Open (zeitgleich SVR-Einzelmeisterschaft) spielten Robin und Wolfgang Schulz im Basic bis 1700 DWZ. Für uns alle war es ein gebrauchtes Turnier, ich erreichte eine Leistung von 300 Punkten unter meiner Wertungszahl (2 Siege, 4 Remis, 1 Niederlage gegen nominell – teilweise weit – schwächere Gegner) und verlor knapp 40 bzw. 50 ELO/DWZ. Einziger Trost ist, dass ich nach vorläufiger Berechnung nun Chancen auf den Ratingpreis unter 2200 in Dortmund Mitte Juli habe… Robin und Wolfgang erging es nicht viel besser, sie gewannen jeweils nur zwei Partien und spielten zu allem Überfluss auch noch gegeneinander. Allerdings verlor Wolfgang seine Partien gegen mindestens 400 Punkte stärkere Gegner und einen Teilnehmer ohne Wertungszahl. Neben uns Spielern war Klaus Löffelbein darüber hinaus noch als Schiedsrichter tätig.

Insgesamt muss man festhalten, dass ein Turnier manchmal einfach nicht so gut läuft, allerdings haben wir unseren Kampfgeist nicht verloren und werden beim nächsten Turnier wieder angreifen und hoffentlich besser abschneiden.

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Ergebnisse bei chess-results: Open und Basic

Knappe Niederlage der 3. Mannschaft gegen Bochum 31

Br. Rangnr. SG Bochum 4 DWZ Rangnr. SC Gerthe – Werne 3 DWZ 2.5:1.5
1 30 Vogt, Niels 1246 17 Schulz, Robin 1344 1:0
2 31 Jacquemart, Pascal 1261 18 Biermann, Jannik 1473 ½:½
3 37 Brügmann, Cedric 21 Schulz, Wolfgang 944 1:0
4 38 Wartmann, Janus 28 Wisnewski, Joachim 0:1

Bericht von Robin Schulz

Jannik bekam für einen eingestellten Läufer eine bessere Stellung plus zwei Freibauern. Diesen Druck konnte er leider nicht aufrechterhalten, was wieder zu einer schlechteren Stellung führte. Durch einen Fehler seines Gegners im Endspiel kam es zur dreifachen Stellungswiederholung. In einer sehr offen geführten Partie stellte Wolfgang im Mittelspiel eine Leichtfigur ein, diesen Verlust konnte er während der gesamten Partie nicht mehr ausgleichen. Ich hatte nach einem Läuferopfer auf a6 mit Zerstörung der Rochadestellung meinen Gegner stark unter Druck gesetzt. Es gelang mir nicht den Druck zu erhöhen und ich übersah einen Figurenverlust durch Schach. Leider war die Partie danach für mich auch nicht mehr zu retten. Joachim geriet bei der Französischen Verteidigung in eine sehr passive Stellung. Erst als der Gegner zu vorsichtig agierte, gelang es Joachim einen vernichtenden Königsangriff zu starten, welcher mit schönen Kombinationen und Drohungen zum Gewinn der Dame führte und danach auch zum Matt.

Eine knappe Niederlage, wonach nur kurze Zeit später der Saisonabschluss gegen Wattenscheid am 26.6. folgt.

VP: Viertelfinale der verpassten Möglichkeiten

Bericht von Marcel Quast

Freitagabend fanden drei der vier Viertelfinalpartien des Vereinspokals statt. In allen drei Begegnungen setzten sich am Ende diejenigen durch, die mindestens einen Zug lang komplett auf Verlust standen. Allerdings ist dies nur die halbe Wahrheit… Zunächst alle Paarungen im Überblick:

Ulrich Meise – Volker Brüggestraß ½:½ Blitzen 0:2

Marcel Quast – Jürgen Boost (noch nicht terminiert)

Bernd Gottmann – Klaus Löffelbein 1:0

Robin Wüllner – Robin Ulrich 1:0

Volker erspielte sich gegen Uli einen Vorteil, die Engine sah ihn bereits mit drei Bauerneinheiten vorne, doch in der Folge verspielte er ihn wieder und stand plötzlich nach einem fehlerhaften Zug auf Verlust. Uli hätte mit einer Springergabel einen Turm so tauschen können, dass sein Freibauer so stark geworden wäre, dass dieser Volker eine Figur gekostet hätte. Uli spielte anders und so endete die Partie im Remis, wonach sich Volker im Blitzentscheid problemlos mit 2:0 den Halbfinaleinzug sicherte. Robin Ulrich gewann gegen Robin Wüllner die Qualität, ließ sich in der Folge aber zu viele Bauern abnehmen, wonach Robin W. zwei Bauern und drei verbundene Freibauern für die Qualität besaß. Die Stelllung war nun schon recht schwierig und als dann noch die Mehrqualität wieder verloren ging, gab Robin U. auf. Bernd erhielt im Mittelspiel Initiative und stand besser. Im weiteren Verlauf ließ er Klaus zurück ins Spiel kommen und zudem einen taktischen Gewinn aus. Nach einem Fehler hätte Klaus mit einem Doppelangriff einzügig die Partie auf den Kopf stellen können, doch auch Klaus ließ seine Möglichkeit zum Gewinn verstreichen, wonach kurz darauf das entstandene Endspiel nicht mehr zu halten war. Alle drei Ausgeschiedenen hätten also auch im Halbfinale am 26. August stehen können.

Monatsblitzturnier Juni

Rangliste: Stand nach der 7. Runde im 2. Durchgang 
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 7 Punkte DiVerg
1 Quast,Marcel 2253 ** 11 11 11 11 11 11 12.0
2 Brüggestraß,Volker 2006 00 ** 11 10 11 11 8.5
3 Boost,Jürgen 1807 00 00 ** 11 10 11 10 6.0
4 Meise,Ulrich 1763 00 01 00 ** 11 01 5.5
5 Pflieger,Christin 1765 00 01 ** 01 11 5.0
6 Wüllner,Robin 1532 00 00 00 00 10 ** ½1 2.5 3
7 Säglitz,Patrick 1719 00 00 01 10 00 ½0 ** 2.5 1

Bericht von Marcel Quast

Rekordbeteiligung für dieses Jahr beim Monatsblitzturnier im Juni. Auch diesen Monat konnte ich das Blitzturnier gewinnen, wobei Volker in der Hinrunde die Chance besaß, mir einen Dämpfer zu verpassen. In der letzten Runde traten wir beide mit 5/5 gegeneinander an und in der Eröffnung stellte ich einen Bauern ein. Nach einem Fehler seinerseits gewann ich diesen samt Leichtfigur zurück und Volker gab auf. In der Rückrunde ließ er weiter Federn, sein zweiter Platz war allerdings nicht mehr in Gefahr, auch weil die Konkurrenz sich die Punkte gegenseitig wegnahm. Jürgen spielte als kein Freund des Blitzschachs ein starkes Turnier, gewann gar zweimal gegen Uli und erreichte Platz drei. Uli schaffte im direkten Duell gegen Christin ein glückliches Remis und blieb so vor ihr, auch da sie am Freitag in der Hinrunde zu viele Niederlagen einstecken musste und zu spät zu ihrer Form fand. Die Platzierung der beiden punktgleichen Robin und Patrick entschied sich durch den direkten Vergleich. Robin haderte zu oft schon während der Partien mit sich selbst, worunter die Konzentration litt und Patrick hat man in der letzten Konsequenz die aktuell fehlende Spielpraxis angemerkt, wodurch die eine oder andere gute Stellung noch verloren ging. In der Gesamtwertung führt weiterhin Volker mit drei Punkten Vorsprung auf mich die Tabelle an.

VM Runde 2 bzw. Runde 3

Bericht von Marcel Quast

Mit der Nachholpartie am Freitag zwischen Daniel Straetling und Bernd Schüler wurde die 2. Runde der Gruppe B abgeschlossen. Daniel überspielte Bernd und gewann in einem Endspiel mit Mehrqualität. Zuvor setzte sich bereits Robin Ulrich gegen Joachim Wisnewski durch. Joachim baute sich zu passiv auf und Robin startete einen Königsangriff. Bevor dieser entscheidend wurde, stellte Joachim einen Turm ein und gab folgerichtig auf. Zu der Tabelle und den Ergebnissen der Gruppe B.

In der A-Gruppe wurde am vorletzten Freitag die dritte Runde gespielt. Überraschend schnell gewann Ulrich Meise gegen Klaus Löffelbein, da dieser in der Eröffnung einen Fehler machte, der Material einbüßte. Bernd Gottmann opferte gegen mich in der Eröffnung einen Bauern und verpasste die Gelegenheit diesen zurückzuholen. So konnte ich diesen behalten und nach einer Ungenauigkeit Bernds weiteren Druck aufbauen. In der Folge gewann ich auch dank meines Läuferpaares einen weiteren Bauern und die Partie. Die Begegnung zwischen Jürgen Boost und Volker Brüggestraß wird nachgeholt, ein Termin steht allerdings noch nicht fest. Zu der Tabelle und den Ergebnissen der Gruppe A.