Archiv für den Monat: Juli 2021

Erneuter Anlauf für einen regelmäßigen Trainingsabend

Am Freitag (23.7.2021) trafen sich insgesamt zwölf Spieler im Spiellokal in der Wodanstraße. Erfreulicherweise waren darunter auch zwei Nichtmitglieder. Unter Beachtung der Hygieneregeln (Händedesinfektion; Maskenpflicht für die Umherlaufenden sowie ausgiebiger Flächendesinfektion zu Beginn und am Ende des Spielabends) konnten endlich wieder die Puppen bewegt werden. Ein kurzfristig vereinbartes Schnellturnier hatte den gewohnten Ausgang mit den drei ersten Brettern der ersten Mannschaft an der Spitze.

Sofern es die Pandemielage zulässt, werden wir auch an den kommenden Freitagen den Trainingsbetrieb ermöglichen.

Dabei wollen wir an der Tradition festhalten und am ersten Freitag eines jeden Monats ein Blitzturnier spielen. Am jeweils zweiten Freitag ein Schnellturnier und an den übrigen Freitagen soll ein neuartiges Konzept erprobt werden, das mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen in verschiedenen Vereinen gelaufen ist: das Keizer-System. Kurz erklärt wird unter allen Anwesenden eine Tabelle erstellt und dann spielt der Punktbeste gegen den Tabellenzweiten etc., unabhängig davon, ob diese bereits gegeneinander gespielt haben. Die Hauptidee dabei ist, dass alle Anwesenden auch immer spielen können. Eine genaue Ausschreibung wird im Spiellokal ausliegen. Sollte ein kontinuierlicher Trainingsbetrieb möglich bleiben, so würden auf dem Weg drei verschiedene Vereinsmeister auch in diesem Jahr ermittelt.

Parallel zu diesen Turnieren ist auch jeder willkommen, der lieber freies Spielen bevorzugt. Wer nicht an den Turnieren teilnimmt, kann natürlich auch gegen Gleichgesinnte zwanglose Partien spielen.

In der Hoffnung nun auch bei anderen Mitgliedern das Interesse neu zu wecken, ruft der Vorstand daher zur Teilnahme am Trainingsbetrieb auf.

Zweite Mannschaft schafft kampflos Klassenerhalt

Die achte Runde in der Verbandsbezirksliga musste das Team heute nicht bestreiten – die SG Höntrop II meldete sich dankenswerterweise frühzeitig ab, was uns eine Menge unnötige Arbeit ersparte. Statistisch schlägt das mit einem 8:0 zu Buche, sportlich darf man ein Fragezeichen hinter den Plan setzen, die Saison auf jeden Fall zu Ende spielen zu lassen.

Damit steht am 15.8. die letzte Runde beim SV Hattingen an, wo wir noch einmal Erfahrung mit einem realen Gegner machen können, bevor dann im Herbst die Spielzeit 2021/2022 startet.

Erste Mannschaft vor Aufstieg in die Verbandsliga

Br. Rangnr. SC Gerthe – Werne 1 DWZ Rangnr. SV Rot-Weiß-Altenessen 1 DWZ 4,5:3,5
1 1 Quast, Marcel 2270 1 Praß, Marian 2014 1:0
2 3 Gottmann, Bernd 1968 2 Rohloff, Markus 1892 ½:½
3 5 Kalle, Yannis 1808 3 Birdaini, Becir 1965 +:-
4 11 Säglitz, Patrick 1698 5 Cavasin, Jörg 1876 1:0
5 13 Al Zoubi, Ahmad 1808 6 Metzner, Carsten 1772 0:1
6 14 Gawlick, Matthias 1600 7 Avgustin, Thomas 1721 0:1
7 16 Wüllner, Robin 1511 12 Kuhn, Manfred 2007 0:1
8 2001 Berghaus, Matthias 1783 14 Jahns, Uwe 1555 1:0

Bericht von Marcel Quast

Nachdem unser Spiel der sechsten Runde nicht staffgefunden hat, weil unser Gegner nicht antrat, haben wir gestern seit langer Zeit mal wieder einen Mannschaftskampf erlebt. Mit großer Unterstützung unserer zweiten Mannschaft ging es für uns um den Aufstieg und für unseren Gegner um den Klassenerhalt. Es sollte also kämpferisch zugehen und auch nur eine einzige Partie endete mit einer Punkteteilung.

Yannis hatte bereits nach einer halben Stunde gewonnen, da seinem Gegner Flugumlegungen das Erscheinen nicht möglich machten. So dauert es noch eine Zeit bis Yannis mal wieder eine Turnierpartie spielen wird. Die Essener ließen sich durch diesen Rückschlag allerdings nicht irritieren und gingen bald durch Siege an den Brettern sechs und fünf in Führung. Matthias' Gegner hatte einen gefährlichen Königsangriff aufgebaut, bei dem alle seine Figuren involviert waren. Der Druck wurde so groß, dass am Ende ein Matt nicht mehr abzuwenden war. Ahmad hatte seinen Sizilianer ein wenig zu zaghaft gespielt und konnte gegen den lang rochierten weißen König keinen Druck aufbauen. Sein Gegner ließ seine Königsflügelbauern gegen den noch nicht rochierten schwarzen König munter nach vorne laufen. Als Ahmad mit seinen zwei Springern zu nerven versuchte, übersah er leider eine taktische Feinheit, die einen Bauern kostete. Außerdem musste er am Königsflügel einen Bauern bis nach h6 vorlaufen lassen, der sich gar auf g7 gefräßig zeigte und dort sicher gedeckt stand. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie schon gelaufen, doch Ahmad versuchte noch Nadelstiche gegen den König zu setzen. Diese konnten vom Essener abgewehrt werden und schließlich gab Ahmad nach weiterem Materialverlust auf. Ich konnte dann den Ausgleich erzielen. Mein Gegner hatte in der Eröffnung viel Zeit verbraucht und übersah, dass ich in einer Abwicklung einen Bauern gewinnen würde. Auch allgemein standen meine Figuren besser und mein König sicherer. Als mein Gegner mit wenig Zeit auf der Uhr noch versuchte mit seinem h-Bauern für Gefahr für meinen König zu sorgen, war ich mit einem Bauern und meinem Springer schneller und setzte ihn Matt. Es folgten zwei weitere Siege, wonach das Mannschaftsremis schon sicher war. Patrick und sein Gegner hatten nicht viele Bauern getauscht, sodass die Stellung recht geschlossen war. Die einzig offene Linie war die c-Linie, die Patrick mit seinen Türmen doppelt besetzen konnte. Außerdem besaß er die bessere Leichtfigur, sein Springer war dem schlechten Läufer des Schwarzen weitaus überlegen. Die Partie war ein Musterbeispiel für Besetzung der offenen Linie und bessere Leichtfigur. Nachdem Patrick erst über die c-Linie beide Türme in die gegnerische Stellung brachte und anschließend gar auf der siebten Reihe verdoppeln konnte, war die Partie entschieden. Matthias am achten Brett spielte eine starke Partie. Es schien so, als hätte er stets leichten Vorteil, der aber nie so richtig spürbar war. Mit einem cleveren Manöver konnte er einen Bauern gewinnen und ein Damenendspiel erreichen, das recht aussichtsreich war. Allerdings musste er stets auf Dauerschachs achten. Nachdem sein Gegner seinen König unglücklich positionierte, war die Sache gelaufen. Matthias drohte ein Matt, das nur durch Damentausch abzuwehren war, wonach sein Freibauer zur Dame laufen würde. Also gab sein Gegner auf und wir lagen 4:2 in Front. Wir brauchten also nur noch einen halben Punkt zum Sieg. Robin hatte eine schwere Aufgabe. Nachdem er sich letzten Sonntag beim NRW-Viererpokal schon einem 1900er erwehren musste, hatte sein Gegner heute gar als 2000er knapp 500 DWZ-Punkte mehr auf dem Konto, keine leichte Aufgabe. Am Anfang sah seine Bauernstellung recht wackelig aus, doch kurz darauf hatte ich den Eindruck, dass er gar nicht mal so schlecht stehen würde. In der Folge wurde Robins König aber ein wenig luftig und der Gegner konnte zudem einen Bauern gewinnen und die achte Reihe mit einem Turm besetzen. In schwieriger Stellung ließ Robin erst seinen Springer abtauschen, der womöglich noch für die Verteidigung gebraucht würde, und danach verlor er durch einen Doppelangriff einen Turm. So musste Bernds Partie entscheiden. Sein Gegner spielte ein scharfes Gambit und hoffte auf Bernds langsamere Entwicklung. So konnte der Essener auch auf diesem Weg den Bauern zurückgewinnen, weil ein Damenverlust gegen den unrochierten König drohte. Dies konnte Bernd abwehren, doch seine Stellung machte nicht mehr den besten Eindruck. Die aktiven Figuren seines Gegners und vor allem das Läuferpaar sahen recht bedrohlich aus. In der Folge fand sein Gegner aber kein Mittel, verlor gar den Faden und landete in einem Endspiel mit Minusbauer. Es war nun 18 Uhr, die Zeitkontrolle war geschafft und ein Remis reichte uns ja zum Sieg. Aus diesem Grund nahm Bernd auch das Remisangebot seines Gegners an. Er hätte zwar noch lange kneten können, doch ein richtiger Gewinnweg war nicht so leicht zu entdecken.

Schließlich haben wir durch diesen Sieg unsere Aufstiegsambitionen untermauert und können am letzten Spieltag am 8. August beim Auswärtsspiel gegen die Schwarze Dame Osterfeld als Zweiter der Verbandsklasse den Aufstieg unter Dach und Fach bringen. Dafür spricht einerseits, dass der Erste gegen den Dritten spielt und andererseits, dass unser Gegner bereits als Absteiger feststeht und die letzten beiden Runden erst gar nicht angetreten ist.

NRW-Viererpokal: Endlich wieder Schach am Brett

Br. Rangnr. SC Gerthe – Werne 1 DWZ Rangnr. SG Ennepe-Ruhr-Süd 1 DWZ 0:4
1 1 Quast, Marcel 2270 3 Arndt, Stefan 2111 0:1
2 9 Boost, Jürgen 1787 6 Bruchmann, Norbert 2031 0:1
3 13 Al Zoubi, Ahmad 1808 7 Arakelian, Aik 2092 0:1
4 16 Wüllner, Robin 1511 8 Nasoyan, Maksim 1911 0:1

Bericht von Marcel Quast

Am Sonntag haben wir seit fast eineinhalb Jahren mal wieder eine reale Turnierpartie bestreiten können. Da eine Mannschaft aus unserer Vierergruppe des NRW-Viererpokals 2019/21 nicht antrat, kam es am Samstag zu einem Freilos, das wir erhielten. So durften wir einen Tag später gegen die durch einen Blitzentscheid weitergekommene SG Ennepe-Ruhr-Süd antreten. Nominell waren wir an drei Brettern unterlegen und es sah auch lange danach aus, dass sich der jeweilige Favorit durchsetzen würde, aber der Reihe nach. Bevor wir überhaupt loslegen konnten, musste bei jedem die 3G-Regel (geimpft, getestet, genesen) überprüft werden, was schnell erledigt war. Im gesamten Innenbereich war Maskenpflicht, nur am Brett selbst durfte die Maske abgenommen werden, wenn man mochte.

Nun zum Spielgeschehen: Robin sackte erst einen Bauern und später einen zweiten ein. Dabei blieb allerdings seine Entwicklung zurück und auch sein König fand leider kein sicheres Plätzchen. Als er schließlich sogar ins Zentrum getrieben wurde, dauerte es nicht mehr lange, bis es vorbei war. Als nächstes verlor Jürgen, der mit Weiß aus einem Franzosen die bessere Bauernstruktur erhielt, wohingegen sein Gegner das Läuferpaar besaß. Im Partieverlauf geriet Jürgen immer mehr in eine passive und gedrückte Stellung, bis er einem Qualitätsverlust nicht mehr ausweichen konnte und die Partie aufgab. Auch Ahmad musste sich geschlagen geben. Nachdem er im Mittelspiel ebenfalls eine Qualität verlor, versuchte er sein Glück im Angriff. Chancen auf Gegenspiel machte auch ein in der Ecke auf a8 verlaufener, gegnerischer Springer, der jedoch immer zuverlässig gedeckt werden und später ins Spiel zurückkehren konnte. Das Ende habe ich nicht gesehen, aber alle Angriffsversuche schlugen fehl und der bessere gegnerische König plus Qualität und Freibauer haben den Tag am Ende wohl entschieden. Meine Partie war eine Tragödie, wie sie mir noch nie passiert war. Zumindest habe ich keine Erinnerung an eine Turnierpartie ähnlichen Endes. Ich kam eigentlich ganz gut aus der Eröffnung heraus, mit der Initiative und den weitaus besseren Figuren. Mein Gegner entschied sich für eine Variante, in der er zwar seinen Läufer hinter meinen Bauern aus der Partie nahm und welcher immer Gafahr lief, verloren zu gehen, aber dies bot wohl die besten praktischen Chancen. Da ich keinen direkten Weg sah, den Läufer abzuholen, spielte ich mit aktiven Figuren auf Angriff. Leider ließ ich dann ein wenig Gegenspiel zu und durch ein Qualitätsopfer konnte mein Gegner direkte Drohungen aus der Stellung nehmen und zudem einen Freibauern kreieren. Dieser schien aber überhaupt nicht gefährlich zu sein, da mein Läufer volle Kontrolle über das Umwandlungsfeld besaß. Im 40. Zug bot mir mein Gegner dann Remis an, was ich auf jeden Fall ablehnen wollte, da ich die Stellung wohl nur hätte verlieren können, wenn ich es darauf angelegt hätte. Allerdings überlegte ich zu lange und intensiv daran, mit welchem Gewinnplan ich fortsetzen würde, bis mich der Schiedsrichter mit einem (zumindest mich vollkommen überraschenden)  "Zeit" aus allen Wolken riss. Ich hatte einfach total die Zeit vergessen und damit die Partie verloren.

Somit haben wir am Ende sehr deutlich 0:4 verloren. Dennoch war es mal wieder eine Freunde eine echte Turnierpartie zu spielen.