Der OSC Rheinhausen feiert 100 Jahre – da mache ich doch mit!

Bericht von Matthias Gawlick

„Rheinhausen“ – das bedeutet „Duisburg“! Dieses Stichwort könnte auf den einen oder anderen möglicherweise wenig positiv wirken, wenn man es mit „Fußball“ oder „Strukturwandel“ verbindet. Aber hier soll es um die 20. Rheinhausener Meisterschaft gehen, die der dortige OSC ausrichtete (weit bekannt durch die schöne Homepage mit dem gut gepflegten Kapitel „Interessante Turnier“: https://www.osc-schach.de/index.php/nrw-termine.html). Die Veranstalter hatten sichtlich keine Mühe, die angepeilte maximale Teilnehmerzahl zu erreichen – mit 76 Personen blieb man nur knapp unter der Obergrenze von 80. Das Interesse war verständlich: Der Termin lag am Ende der Osterferien (5. bis 7.4.), zudem kann der Veranstalter rund um Andreas Scharrenbroich mit einem schönen Spielsaal, Parkplätzen, einem Analyseraum und einem zupackenden Team (plus Catering) punkten. Dass man mit der Lokalität nicht mithalten könne, hörte man von Spielwilligen allenthalben bewundernd bei der Anmeldung. Aber der OSC ist halt ein „Mehrspartenverein“ und deswegen sind die vielen Möglichkeiten nicht ganz überraschend. Wer sich selbst mal ein Bild machen möchte, könnte sich dort z. B. am dritten Juni-Wochenende ein rundes Jubiläums-Programm zum 100. anschauen…

Mir persönlich kam z. B. auch die Regelung der Bedenkzeit entgegen: Bei 90 Minuten für die ganze Partie (plus 30 Sekunden Inkrement) muss man kein Konditionswunder bei Doppelrunden sein. Ingesamt erreichte ich 3,5 Punkte und damit Tabellenplatz 33, leicht verbessert gegenüber der Setzliste.

Erste Mannschaft: Entscheidung vertagt

Br. 4   SC Gerthe-Werne DWZ 5   FS Dortmund DWZ 6½:1½
1  
 
Quast, Marcel
2163  
 
Khess, Igor
1978 1 – 0
2  
 
Brüggestraß, Volker
2037  
 
Alghawi, Abdullah
1889 1 – 0
3  
 
Gottmann, Bernd
1970  
 
Schulz, Oliver
1955 ½ – ½
4  
 
Melmer, Felix
1899  
 
Brendemühl, Bernd
1977 1 – 0
5  
 
Kalle, Yannis
1808  
 
Mewes, Karsten
1936 ½ – ½
6  
 
Meise, Ulrich
1789  
 
Grube, Jörg
1835 1 – 0
7  
 
Löffelbein, Klaus
1760  
 
Schulz-Runge, Michael
1737 ½ – ½
8  
 
Boost, Jürgen
1797  
 
Erkelenz, Ralf
1950 1 – 0

Bericht von Marcel Quast

Durch einen Kantersieg über den FS Dortmund bleiben leise Hoffnungen auf den Klassenerhalt bestehen. In drei Wochen müssen wir gegen den Tabellenzweiten aus Eichlinghofen mindestens einen Mannschaftspunkt holen und sind zudem auf entsprechende Ergebnisse der Konkurrenz angewiesen. Gestern konnten wir einen Start-Ziel-Sieg feiern ohne eine einzige Niederlage. Am Ende standen vier Weißsiege und drei Schwarzremis plus ein Schwarzsieg zu Buche. Zwischendrin sah es aber nicht so klar aus.

Yannis machte nach anderthalb Stunden in ausgeglichener Lage beim Übergang vom Mittel- zum Endspiel remis. Danach dauerte es eine lange Zeit bis zur nächsten Entscheidung, nach insgesamt knapp dreieinhalb Stunden folgte ein Sieg von Uli. Er hatte für einen Bauern wohl nicht ausreichend Kompensation, konnte im Laufe der Partie aber einen Angriff auf den gegnerischen König starten. In Zeitnot ließ der Gegner dann mindestens ein Dauerschach zu, doch er spielte anders und wurde direkt mattgesetzt. Felix spielte zunächst auf Sieg und hatte kurzzeitig auch einen Bauern mehr. Nachdem sein Gegner diesen zurückgewinnen und aktiv werden konnte, stellte sich Felix innerlich schon auf ein Remisangebot ein. Später sah ich dann aber, dass er in einem Damenendspiel Fortschritte machte und mit seinem König in die gegnerische Stellung einzudringen vermochte. Dies führte, wohl nach einer Unachsamtkeit des Dortmunders, zu einem nicht mehr zu parierenden Matt. Als nächstes machte Klaus nach langem Überlegen remis. Die Zeitkontrolle war überstanden und so eilte die Annahme der Remisofferte nicht und Klaus guckte sich in aller Ruhe das Geschehen auf den anderen Brettern an. Aufgrund der allgemein deutlichen Vorteile, hatte Klaus nichts gegen das Remis an seinem Brett einzuwenden. Zuvor verlief die Partie allerdings recht aufregend. Sein Gegner opferte eine Figur, um Klaus' König in der Ecke festzusetzen und auf Matt zu spielen. In der Folge gab Klaus anscheinend die Qualität, um dies zu verhindern, denn bei einem späteren Blick auf sein Brett besaß er zwei Leichtfiguren für einen Turm. Ohne mich zu sehr in die Stellung zu vertiefen, dachte ich, dass Klaus besser stehen würde, doch der aktive Turm konnte wohl schließlich das Gleichgewicht halten.

Das 4:1 servierte Volker. In einer spannenden Partie, in der sein Gegner einen gefährlich aussehenden Königsangriff aufbaute, rechnete ich erst gar nicht groß mit, da mir die Stellung viel zu komplex erschien. Ich meine, Volker hätte an einer Stelle besser fortsetzen können und ich machte mir leichte Sorgen, ob der gegnerischen aktiven Figuren. Möglicherweise waren die Sorgen aber völlig unbegründet, denn auf einmal waren sehr viele Figuren getauscht und ein Endspiel mit Mehrqualität und einem Mehrbauer für Volker zeichnete sich ab. Nach einem einfachen, ausgelassenen Bauerngewinn musste sich Volker noch ziemlich strecken, um den vollen Punkt einzufahren, aber schlussendlich gelang ihm dies. Den Sieg stellte dann Bernd durch ein Remis klar. Auch hier war die Eröffnung sehr wild verlaufen und ich blickte nicht wirklich durch. Bernd opferte einen Bauern und versuchte gegen die noch teilweise unkoordinierten Streitkräfte des Dortmunders gutes Spiel zu erzielen. Dies gelang ihm nicht so recht und sein Gegner konnte die Initiative übernehmen. Zum weiteren Spielverlauf kann ich leider nicht viel sagen, doch es sah nach einem offenen Gefecht aus. Nachdem sich der Staub gelichtet hatte, war ein remisliches Endspiel mit Turm und jeweils zwei Leichtfiguren zu erblicken. Ich kann es nicht mit Gewissheit sagen, aber es schien auf ein Dauerschach hinausgelaufen zu sein. Jürgen verlor in der Eröffnung die Initiative an seinen Gegner und im Verlauf der Partie dann auch einen Bauern. Nach ein paar Abtäuschen versuchte er anschließend mit seinem Turm bei noch jeweils einem Läufer seinen Gegner durch aktives Gegenspiel zu beschäftigen. Mir schien dies aber nicht ausreichend zu sein, um die Waage im Gleichgewicht zu halten. Umso erstaunter war ich später beim nächsten Blick auf sein Brett, denn plötzlich war ein Endspiel mit Läufer und zwei Bauern gegen vier Bauern entstanden, das nicht ganz so leicht zu gewinnen war, denn Jürgen musste stets aufpassen nicht mit dem falschen Randbauern übrigzubleiben. Am Ende gelang ihm durch kleine Fortschritte der große Erfolg, nämlich der Partiegewinn.

Ich kam etwas gedrückt aus der Eröffnung und besaß einen schlechten Läufer auf c8 und mein Turm auf a8 spielte dementsprechend auch nicht wirklich mit. Dennoch dachte ich, die Lage im Großen und Ganzen im Griff zu haben. Im weiteren Verlauf sah ich mich dann allerdings zu einer Abwicklung mit erhofftem Damentausch genötigt, die meine Passivität weiter hätte untermauern sollen. Mein Gegner entschied sich aber dafür, mich gleichzeitig meinen Springer behalten zu lassen, wonach ich kurz darauf meinen Läufer und meinen zweiten Turm aktivieren konnte. Hätte er seinen Läufer für meinen Springer gegegen, hätte ich mich nicht so einfach aus der Umklammerung befreien können. Durch einen hübschen Zug, der einen ganzen Turm für einen Bauern gibt, aber dafür ein Springerschach mit Abzügen ermöglicht, machte der Dortmunder die Stellung wieder heiß. Anstatt aber der angebotenen Zugwiederholung zuzustimmen, schnappte sich mein Gegner meinen Turm auf a8, was zwar einen Mehrbauern, im Gegenzug aber auch einen zunächst passiven Springer bedeutete. In der Folge gelang es mir nach ungenauem Spiel alle Figuren bis auf den einen Springer zu tauschen mit der Pointe, dass ich zwangsläufig meinen Minusbauern zurückerobern würde. Ob ich bei korrektem Spiel Vorteil gehabt hätte, weiß ich nicht, aber so wie mein Gegner fortsetzte, gewann ich sogar einen weiteren Bauern und es stellte sich nur noch die Frage, ob ich den Vorteil verwerten kann oder nicht. Nach weiterer passiver Verteidigung waren mein König und mein Springer absolut dominierend und der Sieg anschließend wohl nur noch Technik, denn der Dortmunder hatte keinerlei Chancen mehr auf Gegenspiel.

Nun entscheidet also der letzte Mannschaftskampf beim SV Eichlinghofen am 28. April, ob wir den Weg eine Ebene tiefer in die Verbandsklasse einschlagen müssen oder aber doch noch das Wunder des Klassenerhalts schaffen werden. Schützenhilfe ist wie eingangs erwähnt darüber hinaus auch nötig.

Monatsblitzturnier April

Rangliste: Stand nach der 5. Runde im 2. Durchgang 
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 Punkte DiVerg
1 Quast,Marcel 2122 ** 11 11 11 11 8.0
2 Brüggestraß,Volker 2020 00 ** 11 11 11 6.0
3 Melmer,Felix 1933 00 00 ** 11 10 3.0
4 Boost,Jürgen 1797 00 00 00 ** 1.5 1.5
5 Meise,Ulrich 1807 00 00 01 ** 1.5 0.5

Bericht von Marcel Quast

Das Monatsblitzturnier im April verlief punktetechnisch ziemlich gradlinig. Ich wurde Erster, Volker Zweiter, weil er nur zweimal gegen mich verlor und Felix Dritter, da er gestern gegen Volker und mich keinen Punkt holte und ansonsten nur einmal "patzte". Jürgen wurde vor Uli Vierter, denn das direkte Duell entschied er dank eines Sieges und eines Remis für sich. Auch wenn die Tabelle ein eindeutiges Bild zeichnet, verliefen die Partien aber nicht immer ohne Auf und Abs und so manches Ergebnis entsprach nicht unbedingt dem Spielverlauf.

Volles Haus am Karfreitag

Kreuztabelle im Schweizer-System nach der 7. Runde
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte Buchh
1 Quast,Marcel 2156 ** 1 ½   1 1     1 1 1           6.5 24.5
2 Melmer,Felix 1969 0 ** 1 ½   1 1 1         1       5.5 27.0
3 Brüggestraß,Volker 2035 ½ 0 ** ½ 1   1   ½ 1             4.5 28.0
4 Zeisel,Stefan 1782   ½ ½ ** 0     1   ½ 1       1   4.5 23.5
5 Gottmann,Bernd 1970 0   0 1 ** ½   ½ 1     1         4.0 26.5
6 Quast,Christin 1765 0 0     ½ **   1   ½     1     1 4.0 25.5
7 Meise,Ulrich 1804   0 0       **     1 1 0   1   1 4.0 21.0
8 Wüllner,Robin 1598   0   0 ½ 0   ** 1           1 1 3.5 23.0
9 Berghaus,Matthias 1756 0   ½   0     0 **     1 1 1     3.5 24.5
10 Boost,Jürgen 1797 0   0 ½   ½ 0     **   1   1     3.0 26.5
11 Löffelbein,Klaus 1758 0     0     0       ** 1   1 0 1 3.0 21.5
12 Straetling,Daniel 1500         0   1   0 0 0 ** 1   1   3.0 20.5
13 Lewandowski,Günter 1500   0       0     0     0 ** 1 1 1 3.0 19.5
14 Schulz,Robin 1374             0   0 0 0   0 ** 1 1 2.0 18.0
15 Wisnewski,Joachim 1235       0       0     1 0 0 0 ** ½ 1.5 19.0
16 Schulz,Wolfgang 934           0 0 0     0   0 0 ½ ** 0.5 19.5

Bericht von Marcel Quast

Nachdem sich in den letzten beiden Jahren jeweils elf Teilnehmer am Karfreitag eingefunden hatten, waren gestern gleich 16 anwesend. So wurde an insgesamt acht Tischen durch sieben Runden Schweizer-System der Gewinner des Wolfgang-Fritsche-Gedenkturniers ermittelt.

Am Ende gewann ich mit einem ganzen Punkt Vorsprung vor Felix, welcher wiederum einen ganzen Punkt vor Volker und unserem Gast Stefan lag. Letzterer hätte noch weiter vorne landen können, wenn er Felix in Runde 2 nicht aus Versehen pattgesetzt hätte. Das Mittelfeld liegt sehr eng beieinander, denn die Plätze 5 und 13 trennt lediglich ein Punkt. Ingesamt verliefen die Partien recht spannend und äußerst interessant, nicht immer mit Favoritensiegen. So gelangen in der Auftaktrunde den vermeintlichen Außenseitern gleich zwei halbe und eine ganze Überraschung.

Nach Ende des Turniers durfte sich jeder Teilnehmer über ein schokoladiges Präsent und bunte Eier freuen. Zusätzlich zu den üblichen Gesichtern war es auch schön alte Bekannte wiederzutreffen. Neben Stefan war auch unser früheres langjähriges Mitglied Günter zum Turnier erschienen. Ich hoffe auf weitere Besuche :-) 

Einladung zum Wolfgang-Fritsche-Gedenkturnier am 29. März

Das traditionelle Karfreitags-Osterturnier, auch bekannt als Wolfgang-Fritsche-Gedenkturnier, wird am Karfreitag, den 29. März, wie im Vorjahr bereits um 17 Uhr starten.

Wir hoffen auf eine rege Teilnahme. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig, bitte bis 16:45 Uhr vor Ort erscheinen. Gespielt werden 7 Runden Schweizer System mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten plus 5 Sekunden Zuschlag pro Zug. Jeder Teilnehmer wird reichlich mit Schokolade und bunten Eiern belohnt!

Das Turnier ist Teil der Grand-Prix-Serie 2024, bei der im Laufe des Jahres weitere vier Schnellschachturniere folgen werden. Hier geht es zur Ausschreibung der Grand-Prix-Serie.

Zweite setzt Siegesserie fort

5 SV Linden 2 DWZ (4) SC Gerthe-Werne 2 DWZ (6) 3½ – 4½
1 Hansen,Friedhelm, 1716 (2½) Steinke,Matthias, 1777 (2½) ½ – ½
2 Salin,Armin 1572 (1) Berghaus,Matthias 1724 (1½) 0 – 1
3 Schütz,Paul 1504 (0) Al Zoubi,Ahmad 1628 (4) 0 – 1
4 Masuhr,Fritz 1552 (2½) Wüllner,Robin 1591 (2½) 0 – 1
5 Weiher,Michael 1498 (1½) Schulz,Robin 1374 (1) ½ – ½
6 Buchin,Erik (2½) Osthus,Reinhard 1379 (2) 1 – 0
7 Weiher,Kian (1½) Wisnewski,Joachim 1235 (2½) ½ – ½
8 Buchin,Oskar (3½) Schulz,Wolfgang 934 (2) 1 – 0

Bericht von Robin Wüllner

In unserem vorletzten Mannschaftskampf in der Bezirksliga 23/24 spielten wir gegen die zweite Mannschaft aus Linden-Dahlhausen. 

Wolfgang spielte mit Schwarz gegen ein Wiener Gambit und kam eigentlich gut ins Zentrum mit seinen Bauern. Dann aber zog er seine Dame auf b6 und überließ seinem Gegner das Zentrum. Der nutzte das auch gut aus und als Wolfgang die kurze Rochade der langen vorzog, gab es plötzlich ein Schachmatt und eine frühe Führung für Linden. Matthias B. spielte eine Königsindische Verteidigung sehr solide, sodass beide Kontrahenten gut ins Mittelspiel kamen. Hier opferte sein Gegner einen Springer, um Matthias' Königsstellung zu entblößen. Das konnte er aber verteidigen und tauschte dann seine Dame für einen Läufer und einen Turm. Nun konnte Matthias die gegnerische Dame ärgern und in seiner Stellung fast einsperren. Mit den viel aktiveren Figuren fand Matthias schnell einen Vorteil durch seinen Freibauern und gewann die Partie.

Ahmad spielte mit Weiß eine Wiener Partie und hatte schnell einen Läufer für einen Springer getauscht. Nachdem es einen weiteren Läufertausch gab, versuchte Ahmads Gegner den letzten verbliebenen Läufer auf dem Brett zu gewinnen und jagte ihn auf a2. Jetzt war Ahmad mit Angreifen an der Reihe und konnte durch ein bedrohlich wirkendes Springeropfer eine Figur gewinnen und weiter den gegnerischen König bedrohen, was seinen Gegner zur Aufgabe bewegte. Robin S. spielte mit Weiß die Trompowsky-Eröffnung und kam gut entwickelt ins Mittelspiel. Da sein Gegner versuchte, den Läufer am Königsflügel zu vertreiben, war er hier weit mit den Bauern vorgerückt. Nachdem beide kurz rochiert hatten, besaß Robin ein starkes Zentrum, aber sein Gegner konnte mit seinem Läufer die Stellung abriegeln und so einigte man sich auf ein Remis. Auch ich spielte eine Königsindische Verteidigung und kam recht langsam aus der Eröffnung. Mein Gegner nutzte dies für einen Bauernvorstoß am Königsflügel. Beim Kampf um die Zentrumsbauern gab ich strategisch einen Bauern ab, um selbst zum Angriff zu kommen. Diesen unterschätzte mein Gegner und ließ meine Schwerfiguren seinen recht offenen König bedrohen. Nachdem ich eine Figur gewonnen hatte, setzte mein Gegner alles auf eine Karte und versuchte mir eine Falle zu stellen. Da ich aber die richtige Fortsetzung wählte, gab er auf. Damit stand es nun 3,5:1,5. Joachim spielte einen Torre-Angriff und konnte früh einen Bauern aus der gegnerischen Deckung gewinnen und stand sehr solide im Zentrum. Dann aber verpasste er es, einen Springer mit Tempogewinn zu tauschen und die Stellung verschlechterte sich indessen stetig. Die Damen wurden getauscht und seinen eigenen Freibauern verlor er, sein Gegner hatte aber noch einen und so bot er seinem Gegner remis, um den Mannschaftspunkt klarzumachen. 

Matthias S. spielte eine Chigorin-Variante und tauschte früh beide Läufer. Daraufhin übersah er einen Bauernverlust und musste dann auch noch die Dame abtauschen. Dann aber leistete sich sein Gegner eine Ungenauigkeit und verlor einen Zentrumsbauern und es wurden beide Türme getauscht. Das Endspiel mit je vier Bauern und einem Springer sah wegen eines Freibauern auf Matthias' Seite besser für ihn aus. Da er aber keinen Gewinnweg fand, konnte er über ein angedeutetes Dauerschach das Remis (und damit den Mannschaftssieg) erzwingen. Reinhard spielte eine indische Verteidigung gegen ein Londoner System. In einer geschlossenen Stellung wurden erst recht spät zwei Leichtfiguren getauscht, so, dass noch ungleichfarbige Läufer auf dem Brett waren. Auch die Damen wurden getauscht und Reinhard konnte am Damenflügel zwei Freibauern nach vorne ziehen. Dann verlor er allerdings ein Tempo und der gegnerische Läufer konnte ihn blockieren. In dieser ausgeglichenen Stellung unterlief ihm dann leider ein Fehler und er verlor beide Bauern und musste die Türme tauschen. Gegen zwei gegnerische Freibauern war dann die Partie bedauerlicherweise verloren. 

Unser Saisonfinale findet dann am 5. Mai statt. Wir spielen gegen den 2. Platz aus Witten. Mit ein wenig Schützenhilfe am 8. Spieltag (unserer freien Runde) wäre vielleicht noch ein 2. Platz drin, aber realistisch gesehen wird es wohl bei einem Platz im Tabellenmittelfeld bleiben.

Erste Mannschaft verliert unglücklich – der Abstieg ist nah

Br. 4   SC Gerthe-Werne DWZ 10   SW Oberhausen DWZ 3½:4½
1  
 
Quast, Marcel
2163  
 
Pütter, Pascal
1991 1 – 0
2  
 
Brüggestraß, Volker
2037  
 
Kyas, Jens-Stefan
1873 ½ – ½
3  
 
Gottmann, Bernd
1970  
 
Heintze, Sven
1824 1 – 0
4  
 
Melmer, Felix
1899  
 
Kuckelkorn, Jörg
1813 1 – 0
5  
 
Kalle, Yannis
1808  
 
Zimmer, Javier Miguel
1742 0 – 1
6  
 
Meise, Ulrich
1789  
 
Hortolani, Sven-Holger
2027 0 – 1
7  
 
Löffelbein, Klaus
1760  
 
Barutta, Larissa
1763 0 – 1
8  
 
Boost, Jürgen
1797  
 
Stratmann, Lars
1646 0 – 1

Bericht von Marcel Quast

Gegen den nun ehemaligen Tabellenletzten SW Oberhausen konnten wir nach unserem Sieg gegen den damaligen Tabellenführer Sodingen/Castrop unser Momentum nicht nutzen und wir sind auf den letzten Platz abgerutscht. Am Ende steht ein knappes 3,5:4,5 zu Buche.

Es ging mit zwei kurzen, entschiedenen Partien los, eine zugunsten unserer Gäste und eine in unserem Sinne. Yannis kam direkt von der Arbeit und war wohl nicht ganz so fit, sodass er die Eröffnung nicht gut spielte und in Nachteil geriet. Nachdem sein Gegner einen möglichen Qualitätsgewinn noch ausließ, war der Oberhausener danach im Königsangriff erfolgreich. Ein Zug, den Yannis immer auf dem Schirm hatte – bis auf in genau diesem Moment – führte zum Untergang und am Ende war sogar ein Matt unausweichlich. Ich konnte in einer Abwicklung, in der mein Gegner nicht den besten Zug fand, einen Bauern gewinnen. Nachdem sein Versuch auf Gegenspiel durch einen Überseher in Matt oder erheblichen Materialverlust mündete, gab er sich geschlagen. Volker spielte nach eigener Aussage schlecht und bot seinem Gegner nach einigen Abtäuschen die Punkteteilung an. Trotz Läuferpaares nahm dieser an, weil er ein Eindringen des gegnerischen Springers fürchtete. Uli kam ohne Vorteil aus seiner Eröffnung mit Weiß heraus, wahrscheinlich stand er da schon leicht schlechter. In der Folge vergrößerte der Oberhausener seinen Vorteil, doch Uli hielt erstmal noch dagegen. Er konnte in ein Mittelspiel mit jeweils zwei Türmen und ungleichfarbigen Läufern abwickeln. Dieses spielte er jedoch nicht stellungsgerecht und nachdem sein Gegner Drohungen gegen Ulis König aufstellte, musste er erst die Qualität und kurz darauf die Partie aufgeben.

Bis zur nächsten Entscheidung dauerte es dann eine Weile. Die Partie von Jürgen verlief recht kurios. Nach der Eröffnung stand er leicht besser, er hatte etwas Raumvorteil und seine Figuren harmonierten meinem Eindruck nach mehr als die seines Gegners. Dann verlor er allerdings eine Figur in der Annahme ein Bauer sei gefesselt. Doch die Dame hinter diesem Bauern war von einem Springer gedeckt. So blieb ihm nur übrig, den zweiten Bauern noch zu schlagen und mit einer Figur weniger weiterzuspielen. Danach stellte der Oberhausener seine Mehrfigur jedoch wieder ein, ich habe aber nicht gesehen wie er dies bewerkstelligte. Das Ende der Partie habe ich allerdings gesehen und es erinnerte mich an die Partie von Ahmad aus der letzten Runde. Damals gewann er durch ein einzügiges Matt, wobei sein Gegner unmittelbar davor ein vierzügiges Matt ausließ. Heute geschah etwas Ähnliches, jedoch mit schlechtem Ende für uns. Der Oberhausener schlug mit seinem Springer den Springer von Jürgen, mit der Idee eines kurzfristigen Damenopfers, denn der Springer gibt danach eine Gabel mit Damenrückgewinn und so würde er mit einer Mehrfigur verbleiben. Das Problem dabei war allerdings, dass seine Dame mit Schach geschlagen werden würde und Jürgen also mit einer ganzen Dame mehr verbleiben würde. In diesem Zug bot er auch noch angesichts des vermeintlichen Endspiels mit Springer gegen zwei Minusbauern remis an. Abgesehen davon, dass ich natürlich generell nichts zur Stellung sagen darf, durfte ich nach Jürgens Nachfrage wegen des Remisangebots in diesem Moment rein gar nichts sagen, da ich direkt am Brett stand und alles beobachtet hatte. Jürgen setzte sich also wieder und schlug überraschenderweise den gegnerischen Springer, sodass sein Gegner Jürgens ebenfalls ungedeckte Dame schlug und dieser logischerweise aufgab. Dame weniger statt Dame mehr. Schade, aber so etwas kann passieren, also nicht mehr lange daran denken und Kopf hoch! Auch Klaus verlor seine Partie. Er musste ein Endspiel gegen Läuferpaar und einen Bauern weniger verteidigien. Nach dem Verlust eines zweiten Bauern, der seiner Gegnerin einen Freibauern bescherte, und weiterem Materialverlust war es Zeit, die Segel zu streichen.

Damit stand auch unsere Mannschaftsniederlage fest und die Partien von Felix und Bernd, die beide eine Gewinnstellung auf ihrem Brett hatten, waren nicht mehr spielentscheidend. Felix stand schon früh besser, nachdem er in der Eröffnung durch einen Doppelangriff einen Bauern gewann. In der Folge gelang es seinem Gegner nicht, seine gedrückte Stellung entscheidend zu befreien und er ließ einen weiteren Bauern über Bord gehen, um irgendwie Chancen auf Gegenspiel zu erhalten. Am Ende besaß Felix drei verbundene Bauern am Königsflügel ohne Gegenpart gegen eine Bauernminorität am Damenflügel. Bei langer Rochade konnte er seine Königsflügelbauern nach vorne schicken und später, mit noch einer Qualität mehr, verpuffte die einzige Drohung des Oberhauseners im Nichts und Felix konnte am Ende forciert mattsetzen. Bernds Gegner opferte in der Hoffnung eine Fesselung ausnutzen zu können eine Figur für zwei Bauern. Bernd spielte jedoch umsichtig und verblieb mit diesem Materialverhältnis bis ins Endspiel mit Läufer und Springer gegen Läufer. Dieses konnte er schließlich nach einer Königswanderung für sich entscheiden und unseren dritten vollen Punkt verbuchen. Leider reichte es am Ende trotzdem nicht zu mehr als einer knappen Niederlage.

Monatsblitzturnier

Rangliste: Stand nach der 5. Runde im 2. Durchgang 
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 Punkte DiVerg
1 Quast,Marcel 2156 ** 10 10 11 11 6.0 2
2 Melmer,Felix 1969 01 ** 11 ½1 6.0 2
3 Meise,Ulrich 1804 01 00 ** 11 10 4.0
4 Gottmann,Bernd 1970 00 ½0 00 ** 11 2.5
5 Boost,Jürgen 1797 00 01 00 ** 1.5

Bericht von Marcel Quast

Bei nur fünf Teilnehmern lieferten Felix und ich uns ein enges Rennen um den Tagessieg. Am Ende teilten wir uns diesen, weil wir uns jeweils einmal gegenseitig schlugen und ich von seinen zwei Remisen profitierte, während ihm zugutekam, dass ich gegen Uli ein Remisangebot ablehnte und kurz darauf auf Zeit verlor. Uli landete mit zwei Gewinnpartien gegen Bernd im sicheren Mittelfeld und Bernd wurde dank zweier Siege gegen Jürgen Vierter. Für Jürgen reichte es demnach trotz seines Gewinns gegen Uli und seines Remis gegen Felix am Ende nicht für eine höhere Platzierung.

Zweite gewinnt zu Hause knapp

SC Gerthe-Werne 2 DWZ (4) SU Annen 3 DWZ (4) 4½ – 3½
Steinke,Matthias 1777 (1½) Al Ali,Muhannad 1418 (2) 1 – 0
Berghaus,Matthias 1756 (1) Al Ali,Hasan 1361 (1) ½ – ½
Al Zoubi,Ahmad 1629 (4) Steding,Lennard 1454 (1½) 0 – 1
Wüllner,Robin 1598 (1½) Solomov,Christian 1152 (1) 1 – 0
Straetling,Daniel 1500 (1) Vega-Grodwohl,Gui 1288 (3) – – +
Schulz,Robin 1374 (0) Ulusoy,Mete Musta (0) 1 – 0
Osthus,Reinhard 1379 (1) Zimmermann,Kolya 1139 (2½) 1 – 0
Wisnewski,Joachim 1235 (2½) Schmidt,Leah 1333 (0) 0 – 1


Bericht von Robin Wüllner

In der sechsten Runde der Bezirksliga hatte unsere Zweite Annens Dritte zu Gast. Mit einem Mann weniger entwickelten sich wilde Partien mit einigen Ungenauigkeiten, bei denen meist Springer zu zentralen Figuren wurden, um einen Vorteil zu erlangen. So konnten wir einen knappen Sieg einfahren und unsere Bilanz nun zu einer neutralen (mit 6 Punkten) verbessern. 

Robin S. hatte Weiß und konnte früh über einen Läufertausch sein Zentrum verstärken. Sein junger Gegner versuchte am Königsflügel anzugreifen, was Robin ausnutzte, um einen Springer einzusperren und dann auch zu gewinnen. Danach gab es noch eine fiese Mattfalle zu vermeiden, was Robin gelang, der jetzt die etwas luftige Deckung des gegnerischen Königs ausnutzte. Sein Springerschach hätte den Gegner zu einem Damenopfer gezwungen, der dann aber aufgab. Joachim wählte mit Weiß das Zukertort-System, hatte allerdings Schwierigkeiten, seine eigenen Pläne zu verfolgen und verlor schon früh im Zentrum den d-Bauern. Kurz darauf konnte seine Gegnerin eine Fesslung seines Bauerns ausnutzen und durch einen augenscheinlichen Harakiri-Angriff mit ihrem Turm ein Schachmatt quasi erzwingen. Reinhard spielte mit Schwarz ein Französisch und konnte zu Beginn einen Bauern gewinnen, musste dafür aber einen Läufer hertauschen. Danach rochierte er kurz und sein Gegner lang, was Reinhard ermutigte aggressiv im Zentrum anzugreifen. Belohnt wurde er mit einem gefährlichen f-Bauern und einem weiteren Bauerngewinn. Jedoch lief er selbst in einen erzwungenen Damentausch und die Partie wirkte wieder fast ausgeglichen, aber sein Gegner stellte plötzlich einen Turm auf ein Feld, das von einem Springer angegriffen wurde, und gab die Partie dann auf.

Matthias B. spielte Englisch gegen ein Caro-Kann. Ihm gelang es ein starkes Zentrum aufzubauen, und, um vermutlich seine Struktur zu halten, opferte er eine Qualität. Er konnte die Bauernstruktur seines Gegners bis hin zu vier isolierten Bauern schwächen und sogar die Qualität mit seinem starken Läuferpaar zurückerobern. Dann aber übersah er eine Springergabel und musste in ein Endspiel mit zwei Bauern und einem Läufer gegen zwei Springer und einen Bauern abtauschen. Das Endspiel wurde dann von beiden Seiten nicht ganz optimal zu Ende gespielt und somit müssen sich beide Seiten über das Remis nicht ärgern. Matthias S. hatte es in seiner Schwarzpartie gegen ein Königsindisch leichter. Sein Gegner zog die Bauern am Königsflügel sehr aktiv nach vorne, was natürlich Schwächen zurückließ. Dann opferte er seinen Springer ohne Not und schloss seinen Läufer am Königsflügel ein und so konnte Matthias nach einer weiteren Springergabel einen Turm und kurz darauf auch die Partie gewinnen. 

Ich spielte Schottisch gegen einen Sizilianer und versuchte früh meinen Gegner in eine offensichtliche Falle zu locken und geriet dadurch selbst in eine schlechte Stellung mit einem Minusbauern. Dennoch hatte ich noch Gegenspiel, allerdings übersah ich einen guten Verteidigungszug meines Gegners und musste einen Turm und die Damen tauschen. Dann allerdings lief er in eine Kombination von mir, bei der ich per Springergabel eine Qualität gewinnen konnte. Danach war es ein leichtes, das Endspiel zu verwerten, was auch mein Gegner einsah und wenige Züge später aufgab. Ahmad hatte auch ein Sizilianisch gewählt und geriet schnell unter Druck. Da er früh kurz rochierte, nahm sein Gegner den König unter Beschuss und scheuchte ihn von der einen Seite auf die andere und nahm währenddessen noch eine Qualität mit. Die übrigen Leichtfiguren wurden auch schnell getauscht und Ahmad wurde sogar zum Damentausch getrieben. Seinen letzten Versuch auf Gegenspiel konterte sein Kontrahent, indem er einfach die Qualität zurückopferte und somit musste Ahmad aufgeben.

Nach diesem glücklichen Sieg geht es für uns in unserer vorletzten Runde gegen den Tabellennachbarn Linden weiter.