Archiv der Kategorie: Turniere

Abstecher ins rheinische „Ausland“ – zu Besuch beim KKS

Bericht von Matthias Gawlick

Wer in den Herbstferien Zeit hat, sich ans Brett zu setzen, wird als Bochumer vor allem das Münsterland-Open (oder das Challenger-Turnier als Ableger) in Erwägung ziehen. Da ich aber keine ganze Woche opfern konnte, blieb das Wochenend-Turnier des Klubs Kölner Schachfreunde übrig. Davon möchte ich kurz berichten.

1967 gegründet, erhielt der Verein in den letzten Jahren wachsenden Zuspruch und zählt mit mittlerweile gut 150 Mitgliedern zu den größten Clubs in NRW. Neben verschiedenen Teams von NRW-Liga bis zur Kreisebene engagieren sich Ehrenamtliche in der Organisation auch von kleineren Turnieren. Unter der Federführung der "guten Seele" Jasper Langner, der auch mitspielte, durften sich bei der diesjährigen Auflage 38 Interessierte bei fünf Runden Schweizer System austoben. "Lokalkolorit" gab es reichlich, ja fast könnte man sagen, es handelte sich um eine Klubmeisterschaft, denn Auswärtige (gar aus dem Ruhrgebiet) konnte man an zwei Händen abzählen. Die unten stehende "Warnung" verrät auch, warum…

Aber zunächst das Positive: Was der Spielstätte in der Nähe des Kölner Innenstadtrings an Breite fehlt (sechs Meter?), macht sie durch Länge wett. Fast jedenfalls. Daher wurde in zwei hintereinander liegenden Räumen gespielt, damit alle dabei sein konnten, und einen richtigen Analyse-Raum gab es nicht. Auch einen Aufenthaltsraum musste man entbehren, aber durch das gute Wetter fiel das nicht ins Gewicht. Man stellte sich zum Rauchen oder Reden einfach auf die stille Seitenstraße, in der das Spiellkokal liegt. Außerdem gab es die üblichen Kleinigkeiten zum Verzehr, so dass eigentlich alles passte und eine durchweg freundliche, mitunter familiäre Stimmung herrschte – der Schiedsrichter (eine "graue Eminenz" aus der ersten Mannschaft) wurde nicht bemüht. Sieger wurde ein ungarischer FM, der in Berlin spielt, und tatsächlich 225 Euro einstrich (Näheres unter klub-koelner-schachfreunde.de).

Eine kleine "Reisewarnung" zum Schluss: Auswärtige finden zwar ein liebevoll verpacktes Mini-Turnier vor, die Fragen der Anreise (Auto? Zug?) oder der Unterbringung (Hotel? Pension? Airbnb? Freunde?) sind aber bei einer der beliebtesten Großstädte schwieriger zu lösen als an anderen Orten. Auch das Preisniveau in der Kölner Innenstadt liegt merklich höher. – Apropos Niveau: da mochte ich nicht mitmachen und beendete mit einer dürftigen Performance (2 aus 5) das Wochenende im rheinischen Ausland. Dennoch würde ich sagen: Köln ist eine Reise wert!

Uli Meise gewinnt den Grand-Prix 2022

Rangliste: Stand nach der 5. Runde 
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 Punkte DiVerg
1 Quast,Marcel 2211 ** 1 1 ½ 1 3.5
2 Meise,Ulrich 1758 0 ** 1 ½ 1 2.5
3 Pflieger,Christin 1765 0 0 ** 1 1 2.0 2
4 Säglitz,Patrick 1702 ½ ½ 0 ** 1 2.0 0
5 Schüler,Bernd 1373 0 0 0 0 ** 0.0

Bericht von Marcel Quast

Durch einen zweiten Platz im letzten Turnier gewann Ulrich Meise den Grand-Prix 2022, denn in der Gesamtwertung liegt er hauchdünn mit einem Zähler vor mir. Nachdem wir beide zusammen das erste Turnier gewannen, wurde mir mein dritter Platz im zweiten Turnier zum Verhängnis. Zwar konnte ich erneut Uli im direkten Duell besiegen, doch am Ende reichte ihm ein Remis in der Schlussrunde gegen Patrick zum Gesamtsieg. Mit einem Sieg wäre Patrick noch an Uli vorbeigezogen und hätte den zweiten Platz erreicht. Patrick kam allerdings verspätet zu seiner Form, da er in Runde 1 noch gegen Christin verlor, die damit durch den gewonnenen direkten Vergleich auch noch vor ihm landete. Bernd gelang dieses Mal als nominell krasser Außenseiter keine Überraschung.

Dortmunder Schachtage – Sparkassen Chess Tropy 2022

Bericht von Marcel Quast und Bernd Gottmann

Letzten Sonntag ist die Dortmunder Sparkassen Chess Trophy zu Ende gegangen, die aus dem NC World Masters (keine Rochaden erlaubt), dem Deutschland Grand Prix, je einem Einladungsturnier für Nachwuchstalente offen und nur Frauen ((NRW Cup) sowie den beiden Open A und B besteht. Dieses Jahr war neu, dass alle Turniere bis auf das B-Open parallel in einem großen Saal in den Westfalenhallen stattfanden. Die beiden erstgenannten auf der Bühne, davor in einem abgesperrten Bereich die NRW Cups und im Rest des Saals das Open. Dort wurde zwar auch das B-Open gespielt, allerdings am Vormittag/Mittag vor den anderen Turnieren, die um 15 Uhr starteten. Aus unseren Reihen hat neben mir auch Bernd Gottmann mitgespielt, der das Turnier zunächst aus seiner Sicht schildert, während ich anschließend noch meine Eindrücke ergänze.

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Es hat Spaß gemacht, sich im Urlaub verprügeln zu lassen

Ich startete als ‚formal‘ Letzter mit Startnummer 185 im A-Open, da neben mir nur ein weiterer keine ELO hatte. In Runde 1 durfte ich dann gegen einen FM aus Indien ran. Der Nimzo-Inder lief eigentlich ganz gut an. Als ich angenehmer stand zog er das Tempo an, was mir zunächst einen rückständigen Bauer einbrachte, ein tolles positionelles Qualitätsopfer sein sollte, dann aber doch nach hinten losging. 0:1 – Gegner zu stark. In Runde 2 wurde ich in einer Benoni-Struktur mit h4 angesprungen, verpasste seinen Springer abzutauschen, der dann auf g5 auftauchte, dort mit f6?? und ‚Bauerngewinn‘ vertrieben wurde, aber bei mir eine Ruine hinterließ. 0:1 – wurde ‚leichtfertig‘ überrannt – Gegner, der bei 6 Punkten landete, zu stark. Runde 3: leider Freilos.

Runde 4: Wieder Nimzo-Inder, mit schwarzer Idee c6, La5, Lc7 und Visier auf meinen König. Sah mich ‚plötzlich‘ einem Königsangriff ausgesetzt, der auch sehr gefährlich war. Mein Gegner ging jedoch nicht ausreichend ins Risiko, Erleichterung nach erreichtem Damentausch => Remis. Runde 5: Es kam die etwas riskante und vom Computer verschmähte Lg7 x c3-Variante aufs Brett. Nach Damentausch erhielt ich eine gedrückte Stellung gegen das Läuferpaar, die ich aufgrund zu passiver Spielweise nicht halten konnte => 0:1. Runde 6: Mein Gegner stellte im Köngsinder im Mittelspiel einen Bauern ein, hatte dafür aber ähnlich der Wolga-Gambit-Struktur Druck am Damenflügel. In Zeitnot ‚stellte ich ein‘ oder besser opferte ich eine Qualität für starken Läufer und Freibauern, was dann schließlich zum Gewinn ausreichte => endlich ein Gewinn nach langem Kampf.

Runde 7: Hier wollte ich eigentlich – natürlich völlig uneigennützig – Revanche für Marcels einzige Niederlage der letzten Saison nehmen ;-). Es kam eine Pirc-Struktur abseits irgendwelcher Theorie aufs Brett. Wieder fand ich den sehr schwächenden Zug f6??, der immerhin ein Tempo brachte, aber ein Loch in meiner Stellung hinterließ. Als ich dachte, alles im Griff zu haben, flog die Stellung dann doch (logischerweise) auseinander => 0:1, eine positionell echt grausame Leistung. Runde 8: Wieder Benoni-Struktur etwas eingeengt mit kreativem Se7. Zu passiv gespielt und die Stellung irgendwie zusammengehalten, obwohl der Computer doch gerne Weiß hatte. Im 40. Zug den Ausgleich wieder weggeworfen, weil ich das Eindringen seines Turmes gestattete. Den Freibauern ließ der Gegner sich irgendwie wieder abluchsen, so dass er im 92. Zug mit meinem Patt dem Remis zustimmen musste. Runde 9: Leider zog mein Gegner es vor, nicht zu erscheinen, muss wohl Angst gehabt haben ;-).

Als Resümee bleibt, dass es ein Turnier mit toller Atmosphäre und echt guten Rahmenbedingungen war. Nach jeder Partie wurde mit dem Gegner analysiert, es entstanden auch neben dem Schach interessante Gespräche. Schachlich wurde mir bestätigt, dass da doch deutlichste Lücken sind, wobei ich echt Lust habe, an dem ein oder anderen was zu tun. Ach ja, den Großmeistern zuzugucken, dafür blieb leider nicht so viel Zeit. Dafür war es umso spannender die Bretter um sich oder die Bretter der ersten Reihen mit ‚normalen Meistern‘ zu beobachten. Und beeindruckend, wie Marcel aus gefühlt ausgeglichenen Stellungen immer wieder was rausholt und auch dem Druck der ganz Starken standhält. 

Ich plane nächstes Jahr wieder dabei zu sein, hoffentlich dann mit 9 statt nur 7 gespielten Partien.  

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Dem kann ich mich nur anschließen, auch ich habe vor nächstes Jahr wieder am Start zu sein. Da ich in Dortmund schon öfter mitgespielt habe, habe ich schon verschiedene Räumlichkeiten der Open und auch des Großmeisterturniers, dem früher noch alleinigen Hauptevent der Dortmunder Schachtage, miterlebt. Ich fand es immer spannend nach meiner Partie zu den Großmeistern zu gehen und mit Live-Kommentar im Publikum zu sitzen. Live-Kommentar gibt es zwar immer noch, nun aber in Form eines Streams im Internet. Es ist zwar nett mit den Top-GMs in einem Raum zu spielen, da diese aber auf der Bühne und davor die abgesperrten NRW Cups waren, hat man davon nicht so viel gehabt. Auch war man, wie Bernd schon geschildert hat, zu sehr auf seine eigenen Partien konzentriert, um sich denen auf der Bühne ausreichend widmen zu können. Ich für meinen Teil bervorzuge das alte Konzept. Was ich hingegen an der neuen Chess Trophy hervorragend finde, ist die Spielstärke im Open. Ich war nur an 65 gesetzt und hatte das Vergnügen gegen einen GM, zwei IMs und einen FM spielen zu dürfen. Entgegen vieler anderer Turniere überstand ich die erste Runde als Favorit schadlos und wurde durch die GM-Partie belohnt, die zudem als eine der Partien an den ersten zwölf Brettern live ins Internet übertragen worden war.

Zu dieser Ehre sollte ich zwar nicht mehr kommen, weil ich in der nächsten Runde in einer total gewonnenen Partie gegen einen nominell schlechteren Spieler noch verlor, doch danach lief es bei mir wieder besser. Es folgten zunächst drei Siege gegen tiefergesetzte Spieler und zum Abschluss drei Remispartien gegen eben zwei IMs und einen FM. Hierzu muss man noch sagen, dass ich gegen den einen IM zwischenzeitlich total auf Verlust stand, aber durch aktives Gegenspiel, welches er unnötigerweise zuließ, noch Remis halten konnte und, dass ich gegen den zweiten IM in der Schlussrunde einen Zug verpasste, der mir deutlichen Vorteil beschert hätte. So wurde in ein ausgeglichenes Endspiel abgewickelt, in dem ich mir selbst noch Probleme bereitete und am Ende nach über 100 Zügen mit Turm gegen Turm und Springer remisierte. Als letzte Partie des Opens und zusammen mit einer anderen Partie im NRW Cup, die noch ein kleines bisschen länger andauerte, sorgten wir dann auch noch für eine Verschiebung der Siegerehrung, die als echtes Event veranstaltet wurde. Im Großen und Ganzen hat mir das Turnier sehr viel Freude bereitet und eine Menge Spaß gemacht, vielleicht stellen wir ja nächstes Jahr sogar mehr als nur zwei Teilnehmer aus unserem Verein.

Link zur Turnierseite mit Infos zu allen Turnieren

Impressionen des Turniers als YouTube-Video (2:29 min)

Uli Meise vor Grand-Prix-Sieg

Kreuztabelle im Schweizer-System nach der 5. Runde
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 Punkte Buchh
1 Meise,Ulrich 1758 ** 1 0 1   1 1   4.0 12.0
2 Brüggestraß,Volker 2021 0 ** 1 1   ½   1 3.5 12.5
3 Quast,Marcel 2211 1 0 **   1 0   1 3.0 13.0
4 Boost,Jürgen 1802 0 0   ** 1   1 1 3.0 11.5
5 Straetling,Daniel 1500     0 0 ** 1 1 1 3.0 9.5
6 Pflieger,Christin 1765 0 ½ 1   0 ** 1   2.5 13.5
7 Schüler,Bernd 1373 0     0 0 0 ** 1 1.0 12.5
8 Wüllner,Robin 1525   0 0 0 0   0 ** 0.0 12.5

Bericht von Marcel Quast

Auch das zweite Grand-Prix-Turnier konnte Uli Meise für sich entscheiden, diesmal allerdings als alleiniger Sieger. In der ersten Runde musste er gegen mich eine Niederlage hinnehmen, konnte danach aber mit 4/4 einen Durchmarsch starten und in der letzten Runde Volker Brüggestraß noch abfangen. Dieser ließ zuvor nur gegen Christin Pflieger ein Remis zu, die bis zur dritten Runde ein starkes Turnier spielte, dieses mit Volker zusammen anführte und dabei auch gegen mich gewann. Nach der dritten Runde war dann jedoch die Luft raus. In der Tabelle belegten nach fünf Runden drei Spieler mit drei Punkten den geteilten dritten Platz, nach Drittwertung (Buchholz mit einer Streichwertung) mussten sich Jürgen Boost und Daniel Straetling aber hinter mir mit dem vierten bzw. fünften Rang begnügen. Der direkte Vergleich als Zweitwertung konnte nicht herangezogen werden, da nicht alle Paarungen unter uns dreien stattfgefunden hatten. Bernd Schüler bekommt für seinen siebten Platz noch fünf Punkte für die Gesamtwertung und Robin Wüllner, der am gestrigen Abend glücklos agierte, immerhin noch vier. Im Vergleich zum ersten Turnier dieser Grand-Prix-Serie waren nun acht statt sechs Teilnehmende am Start, sodass wir dieses Mal auch ein richtiges Turnier im Schweizer-System durchführen konnten.

Das „Dortmunder Sommerschach“ – ein tolles Turnier

Bericht von Robin Schulz

Wolfgang Schulz startete im Turnier für die Hobbyspieler, ich wagte mich ins „Haifischbecken“ für die Clubspieler.

Während Wolfgang einen tollen Start in das Turnier und mit 2,5 Punkten aus 3 Partien ernsthafte Chancen hatte das Turnier zu gewinnen, konnte ich erst in der 3. Runde meinen 1. Sieg holen. Während Wolfgang in der 2. Hälfte des Turniers leider nur noch einmal gewinnen konnte, holte ich mir in Runde 5 und 6 volle 2 Punkte und konnte das Turnier mit 3 Punkten aus 7 Partien durchaus erfolgreich abschließen. Wolfgang holte mit 3,5 Punkten immerhin 50%. Für uns beide war es ein sehr schönes Turnier und wir freuen uns schon aufs nächste Jahr, wenn es wieder zum Sommerschach nach Dortmund geht.

Link zu den Endtabellen

Grand-Prix 2022 gestartet

Rangliste: Stand nach der 5. Runde 
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 Punkte DiVerg
1 Meise,Ulrich 1758 ** ½ 1 1 0 1 3.5 1
2 Quast,Marcel 2203 ½ ** 1 1 1 0 3.5 1
3 Brüggestraß,Volker 2021 0 0 ** 1 1 1 3.0
4 Straetling,Daniel 1500 0 0 0 ** 1 1 2.0 2
5 Pflieger,Christin 1765 1 0 0 0 ** 1 2.0 0
6 Wisnewski,Joachim   0 1 0 0 0 ** 1.0

Bericht von Marcel Quast

Am Freitag fanden sich enttäuschenderweise leider nur sechs SpielerInnen zum ersten Turnier der Grand-Prix-Serie 2022 ein. Es werden insgesamt drei Schnellschachturniere gespielt, bei denen entsprechend der Platzierung Punkte für die Gesamtwertung vergeben werden. Auch mit dieser geringen Teilnehmerzahl entwickelte sich ein spannendes Turnier, das gleich in der ersten Runde einen verrückten Verlauf nahm. Ulrich Meise ging im Angriff von Volker Brüggestraß völlig unter und stand klar auf Verlust, bis Volker ein zweizügiges Matt zuließ, welches die Partie abrupt beendete. Ich übersah in einer Kombination gegen Joachim Wisnewski, dass am Ende mein Turm hängen würde und gab wenige Züge später auf, weil die Stellung komplett hoffnungslos war. Christin Pflieger gewann gegen Daniel Straetling eine Figur, musste sich dafür aber einer gefährlichen Bauernphalanx erwehren. Mit immer mehr schwindender Zeit auf der Uhr von Christin, konnte Daniel dieses Bauernübergewicht nutzen und gewinnen. Es ging nicht weniger kurios weiter. In der Folgerunde patzte ich gegen Uli in der Eröffnung und musste mit Minusqualität ins Endspiel. In diesem sah es erst danach aus, dass ich eine Art Festung aufbauen könnte, doch durch ein geschicktes Manöver gewann Uli eine Leichtfigur, wonach er also einen ganzen Turm mehr besaß. Als letzten Trick spielte ich auf Patt, was Uli jedoch durchschaute, aber zwei Züge später in eine andere Pattfalle lief. In den nächsten beiden Runden siegten jeweils die favorisierten Spieler, sodass sich vor der letzten Runde folgende Konstellation ergab: Uli führte mit einem halben Punkt vor Volker, der wiederum einen halben Zähler vor mir lag. Danach folgten Joachim, Daniel und Christin mit gleicher Punktausbeute. Genau wie die erste Runde brachte auch die letzte Wendungen mit sich. So konnte Christin eine schöne Partie spielen und dem Führenden Uli seine erste und einzige Niederlage beibringen und Volker verlor noch eine gewonnene Partie im Endspiel gegen mich. Bei einer durch Volker forcierten Variante mit am Ende beiderseits umwandelnden Bauern übersah er, dass ich ebenso bzw. zuerst mit meinem Bauern einziehen würde – und das auch noch mit Schach. Diese sogenannte vierte Partiephase war dank eines Freimehrbauern für mich gewonnen, sodass ich nicht nur Volker noch überholte, sondern auch mit Uli gleichzog und daher mit ihm den ersten Platz teile, weil das direkte Duell unentschieden endete. Daniel konnte in der Schlussrunde Joachim schlagen und landete aufgrund der Zweitwertung (direkter Vergleich) in der Endabrechnung des ersten Grand-Prix-Turniers punktgleich vor Christin auf dem vierten Platz. Am 27. Juli und 12. August finden die beiden anderen Turniere dieser Serie statt, bei denen noch fleißig Punkte für die Gesamtwertung gesammelt werden können.

Ausschreibung Grand-Prix

Die Grand-Prix-Serie wird in diesem Jahr als drei Schnellschach-Turniere zu je fünf Runden ausgetragen. In jedem Turnier können Punkte für die Gesamtwertung erspielt werden. Die Bedenkzeit beträgt 15 Minuten für die gesamte Partie plus 5 Sekunden Bonus pro Zug.

Zur Ausschreibung

Gebrauchtes Turnier in Herne

Bericht von Marcel Quast

Am verlängerten Fronleichnamswochenende nahmen wir zu dritt am "Unser Fritz"-Open in Herne teil. Neben mir im Open (zeitgleich SVR-Einzelmeisterschaft) spielten Robin und Wolfgang Schulz im Basic bis 1700 DWZ. Für uns alle war es ein gebrauchtes Turnier, ich erreichte eine Leistung von 300 Punkten unter meiner Wertungszahl (2 Siege, 4 Remis, 1 Niederlage gegen nominell – teilweise weit – schwächere Gegner) und verlor knapp 40 bzw. 50 ELO/DWZ. Einziger Trost ist, dass ich nach vorläufiger Berechnung nun Chancen auf den Ratingpreis unter 2200 in Dortmund Mitte Juli habe… Robin und Wolfgang erging es nicht viel besser, sie gewannen jeweils nur zwei Partien und spielten zu allem Überfluss auch noch gegeneinander. Allerdings verlor Wolfgang seine Partien gegen mindestens 400 Punkte stärkere Gegner und einen Teilnehmer ohne Wertungszahl. Neben uns Spielern war Klaus Löffelbein darüber hinaus noch als Schiedsrichter tätig.

Insgesamt muss man festhalten, dass ein Turnier manchmal einfach nicht so gut läuft, allerdings haben wir unseren Kampfgeist nicht verloren und werden beim nächsten Turnier wieder angreifen und hoffentlich besser abschneiden.

Zur Turnierseite

Ergebnisse bei chess-results: Open und Basic

Ruhrhalbinsel-Open

Bericht von Marcel Quast

Dieses Jahr wurde das traditionelle Ruhrhalbinsel-Open in Essen-Überruhr am gestrigen Samstag als Tagesturnier im Schnellschach ausgetragen, nachdem es wegen Corona zuletzt ausfiel. Nächstes Jahr ist wieder geplant, ein klassisches Turnier mit langer Bedenkzeit zu veranstalten. Als leider einziger Teilnehmer unseres Vereins und an Nummer drei gesetzt blieb ich ein wenig unter meinen Möglichkeiten, verlor gegen den Setzlistenzweiten und musste mich in zwei Partien gegen leicht schwächere Gegner mit einem Remis begnügen. Kurioserweise hatte sich einer davon gegen mich im Vorfeld vorbereitet, wie er hinterher erzählte. Wahrscheinlich, weil ich die vorläufige Teilnehmerliste auf der Turnierseite angeführt hatte. Jedenfalls landete ich am Ende mit fünf Punkten auf dem achten Platz, punktgleich mit dem Fünften, aber schlechterer Zweitwertung. Sieger wurde ein erst zwölfjähriger Junge – immerhin Fünfter der Setzliste-, der die ersten sechs Runden gewann und lediglich in der Schlussrunde nicht über eine Punkteteilung hinauskam.